Weniger säumige Zahler Amex mit Gewinnsprung
22.01.2010, 07:22 UhrDie Kunden des Kreditkarten-Konzerns American Express begleichen ihre Rechnungen wieder pünktlicher. Entsprechend hat sich der Gewinn im vierten Quartal von 240 auf 716 Mio. Dollar nahezu verdreifacht. Konzernchef Chenault gibt sich zufrieden.

American Express hat auf die Krise schnell reagiert. Es werden nicht mehr ganz so viele Stellen abgebaut wie angekündigt.
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Der größte US-Kreditkartenanbieter American Express hat dank des verstärkten Einsatzes seiner Karten und geringerer Kreditausfälle zum Jahresschluss deutlich mehr verdient. Der Überschuss habe sich im vierten Quartal auf 716 Mio. US-Dollar nach 240 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal belaufen, teilte das Unternehmen nach US-Börsenschluss mit.
"Die gesamte Wirtschaft und unser Unternehmen sind in einer besseren Verfassung als vor einem Jahr", stellte Konzernchef Kenneth Chenault fest. Zwar sei die Arbeitslosigkeit weiter hoch, die Immobilienpreise seien im Keller und die Haushalte hielten ihr Geld zusammen, schränkte Chenault ein. Die Erholung sei jedoch unübersehbar. Entsprechend musste American Express weniger Geld für faule Kredite zurücklegen: Statt 1,4 Mrd. US-Dollar vor einem Jahr war es jetzt noch die Hälfte.
Mehr Kunden zahlen Geld zurück
In den vergangenen beiden Jahren hatten hohe Kreditkartenausfälle in der Wirtschaftskrise American Express stark belastet. Wegen der Wirtschaftskrise konnten viele Bürger ihre Kreditkarten-Rechnungen nicht mehr zahlen. Anders als die Wettbewerber Visa und Mastercard muss Amex diese Probleme selbst verkraften. Bei den zwei Rivalen liegt das Risiko bei Mitgliedsbanken, Unternehmen und Organisationen, die die Karten ausgeben. Die US-Großbanken mussten deshalb bereits Milliarden US-Dollar am Jahresende zurückstellen. Die zwei Konkurrenten selbst legen ihre neuesten Zahlen später vor.
American Express hatte mit einem drastischen Sparprogramm auf die Krise reagiert. Ursprünglich sollten 11.000 Stellen wegfallen - jede fünfte Stelle. Nachdem sich die Lage jedoch im Laufe des Jahres kontinuierlich besserte, mussten nicht ganz so viel Mitarbeiter gehen. Insbesondere Abfindungen drückten dennoch im Schlussquartal den Überschuss um 273 Mio. US-Dollar.
Zuletzt hatte das Kreditkartengeschäft aber wieder angezogen. American Express konzentriert sich inzwischen verstärkt auf Karten, die monatlich ausgeglichen werden müssen. Die Aktien fielen nachbörslich 1,7 Prozent, nachdem sie zuvor in einem generell schwächeren Markt zwei Prozent im Minus notiert hatten.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa