Wirtschaft

Wer hat Angst vor Aktien? Anleger bleiben auf Distanz

Gebrannte Kinder scheuen das Feuer ...

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mehr als ein Jahr nach den weltweiten Turbulenzen durch die Lehman-Pleite sind viele Anleger in Deutschland laut einer Studie noch immer nicht in den Aktienmarkt zurückgekehrt. Im vergangenen Jahr hätten zwar rund 8,8 Millionen Anleger Geld in Aktien oder Investmentfonds gesteckt, die wiederum häufig in Aktien investieren, teilte das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt am Main mit. Damit sei die Zahl der Anleger mit direktem oder indirektem Aktienbesitz aber nach wie vor deutlich niedriger als im ersten Halbjahr 2008 vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers. Damals gab es nach Angaben des DAI noch rund 9,8 Millionen Aktionäre.

2009 sei die Gesamtzahl der Aktionäre in der ersten und zweiten Jahreshälfte nahezu konstant geblieben, teilte das DAI mit. Sie sei damit seit dem zweiten Halbjahr 2008, in dem Lehman Brothers Pleite ging, nicht wieder angestiegen. Die Lehman-Pleite ließ die Finanzmärkte weltweit abstürzen, wodurch auch viele Privatanleger hohe Summen verloren.

Von den 8,8 Millionen Aktienbesitzern hätten 2,2 Millionen ihr Geld im zweiten Halbjahr 2009 ausschließlich in Aktien gesteckt, teilte das DAI mit. 5,2 Millionen Anleger hielten ausschließlich Fonds-Anteile, und 1,4 Millionen Verbraucher hätten sowohl in Aktien als auch Fonds investiert. In der zweiten Jahreshälfte habe die reine Aktienanlage an Bedeutung gewonnen, während der Anteil der Anleger mit ausschließlich Fonds im Depot leicht gesunken sei. Gegenüber dem Höchststand der Aktien- und Fondsanleger im Jahr 2001 mit knapp 12,9 Mio. sei deren Zahl bis 2009 um fast ein Drittel (31,4 Prozent) zurückgegangen, erklärte das DAI.

Gold bleibt die sichere Bank

Die rentabelste Geldanlage war im vergangenen Jahr einer weiteren Untersuchung zufolge auch nicht das Aktiendepot, sondern das Investement in Gold.. Anleger, die 2009  am ersten Geschäftstag 10.000 Euro in das glänzende Edelmetall  investierten, hätten Anfang 2010 ein Vermögen von rund 12.350 Euro  verbuchen können, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in Berlin mit. Dies entspreche einem Zuwachs von mehr als 23 Prozent. Nur annähernd so gut sei es mit Aktien der 30 größten deutschen Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) gelaufen. Die Anleger hätten ihr eingesetztes Vermögen im Schnitt um 22 Prozent steigern können.

Weniger gute Renditen hätten sicherheitsorientierte Anleger mit traditionellen Geldanlagen wie etwa Sparbriefen erzielt, erklärte der BdB. Bei Sparbriefen mit vierjähriger Laufzeit hätten Anleger 2009 rund 3,6 Prozent Rendite erzielt. Für so genannte  Bundesobligationen mit fünf Jahren Laufzeit hätten Anleger drei  Prozent Zinsen bekommen, für Termineinlagen wie Festgeld mit bis zu  einem Jahr Laufzeit 2,9 Prozent. Finanzierungsschätze des Bundes mit einem Jahr Laufzeit wurden demnach mit 1,6 Prozent verzinst.

Quelle: ntv.de, AFP

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