Wirtschaft

Kosten bremsen Gewinnwachstum Anleger von Google enttäuscht

(Foto: REUTERS)

Ein Umsatzplus von einem Viertel. Quartalserlöse erstmals jenseits der 10-Mrd.-Dollar-Marke: Wenn es um Google geht, reicht dieser Rekordwahn nicht aus. Die Gewinndynamik ist es, die den Anlegern Kopfzerbrechen bereitet. Die Aktie wird abgestraft.

Der Technologieriese Google bekommt die Folgen der Schuldenkrise in Europa zu spüren. Der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber enttäuschte Experten mit seiner Umsatz- als auch seiner Gewinnentwicklung im abgelaufenen Quartal. Investoren hatten gehofft, der rekordhohe Online-Handel in den USA würde die Bilanz aufpolieren - stattdessen leidet Google unter der unsicheren Entwicklung in Europa. Er gehe davon aus, dass die Nachfrage vor allem in Ländern wie Deutschland schwächer sei, sagte Analyst Jordan Rohan von Stifel Nicolaus.

Die Börsianer reagierten entsetzt: Die Aktie stürzte nachbörslich 9 Prozent ab. In jedem der acht vorherigen Quartale hatte Google die Umsatzerwartungen übertroffen.

25 Prozent sind nicht genug

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Google 239,62

Der Umsatz stieg im Schlussquartal 2011 auf 10,6 Mrd. Dollar - ein Plus von 25 Prozent im Jahresvergleich. Es ist das erste Mal, dass Googles Quartalserlöse über 10 Mrd. Dollar liegen. Der Gewinn verbesserte sich auf 2,71 Mrd. Dollar von 2,54 Mrd. Dollar, wie Google nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erwartungen der Marktexperten wurden mit diesen Zahlen verfehlt.

Im gesamten Jahr 2011 steigerte Google den Umsatz um 29,2 Prozent auf 37,9 Mrd. Dollar und den Gewinn um 14,5 Prozent auf 9,74 Mrd. Dollar.

90 Millionen bei Google+

Die Ausgaben wuchsen dagegen binnen eines Jahres auf 3,38 Mrd. Dollar von von 2,51 Mrd. Dollar. Investitionen in Rechenzentren und andere Infrastruktur erreichten fast 1 Mrd. Dollar. Der Konzern pumpt etwa Geld in die Entwicklung seines Facebook-Konkurrenten Google+ und des Smartphone-Betriebssystems Android.

Das im Sommer gestartete Online-Netzwerk Google+ habe inzwischen 90 Millionen Mitglieder, gab Konzernchef Larry Page bekannt. Mehr als 50 Millionen nutzten es täglich. Marktführer Facebook hat mehr als 800 Millionen Mitglieder.

Android ist das meistgenutzte Smartphone-Betriebssystem. Insgesamt seien aktuell 250 Millionen Android-Geräte im Umlauf, erklärte Page.

Google verdient sein Geld nach wie vor mit Webung im Umfeld der Internet-Suche. Solche Anzeigen wurden ein Drittel häufiger angeklickt als im vierten Quartal 2010. Googles durchschnittlicher Verdienst pro angeklickte Werbeanzeige sank allerdings um acht Prozent. Innerhalb von drei Monaten bekam Google mehr als 1000 neue Mitarbeiter - und hat jetzt knapp 32.470 Stellen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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