Wirtschaft

Deutschland unter EU-Durchschnitt Arbeitskosten sinken

Die bescheidene Lohnentwicklung in Deutschland erhöht die Konkurrenzfähigkeit deutscher Produkte am Weltmarkt.

Die bescheidene Lohnentwicklung in Deutschland erhöht die Konkurrenzfähigkeit deutscher Produkte am Weltmarkt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Unternehmen in Deutschland müssen im Aufschwung weniger für die Arbeit ihrer Mitarbeiter zahlen. Die Kosten je Arbeitsstunde sanken im dritten Quartal um 0,5 Prozent verglichen mit dem Frühjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Der Rückgang ist damit nach Angaben einer Statistikerin genauso hoch wie im Sommer 2005. Als Grund nannte sie die längeren Arbeitszeiten. Angesichts voller Auftragsbücher wird in Deutschland wieder länger gearbeitet, Kurzarbeit spielt kaum noch eine Rolle.

Verglichen mit dem Vorjahr legten die Arbeitskosten allerdings um 0,4 Prozent zu, vor allem wegen gestiegener Lohnnebenkosten. Dabei ist der Unterschied zwischen den einzelnen Branchen groß: So kostete die Arbeitsstunde im Bergbau, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern und in der Energieversorgung spürbar mehr als im Sommer 2009.

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung mussten dagegen weniger für die Arbeit ihrer Mitarbeiter ausgeben. Im Verarbeitenden Gewerbe, das in der Krise besonders stark von Kurzarbeit betroffen war, lagen die Arbeitskosten um 0,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Unter EU-Durchschnitt

Deutsche Firmen kommen auch im EU-Vergleich günstig weg: Die Arbeit in der Privatwirtschaft verteuerte sich im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um 0,7 Prozent und damit deutlich weniger stark als im EU-Durchschnitt (plus 1,6 Prozent). Besonders tief in die Tasche greifen mussten Arbeitgeber in Bulgarien (plus 8,6 Prozent), Rumänien (plus fünf Prozent), Frankreich (plus 3,8 Prozent) und Dänemark. Deutlich günstiger wurde Arbeit dagegen in Litauen, Lettland und Estland mit Rückgängen von sieben bis 2,6 Prozent.

Daten für die besonders von der Schuldenkrise in Europa betroffenen Länder Griechenland und Irland lagen nicht vor.

Quelle: ntv.de, rts

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