6 Millionen Menschen ohne Job Arbeitslosenzahl in Spanien steigt
24.01.2013, 11:38 Uhr
Immer mehr Spanier verlieren den Anschluss an den Arbeitsmarkt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Arbeitslosigkeit in Spanien nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Fast sechs Millionen Menschen sind inzwischen ohne Job. Und Experten rechnen damit, dass es noch mehr werden.
Die Arbeitslosenzahl in Spanien ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Im Schlussquartal 2012 stieg die Quote der Erwerbslosen um 1,0 Prozentpunkte auf 26 Prozent. Das geht aus Daten des Statistikamts vor.
Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Statistiken in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Fast 6,0 Millionen Menschen waren damit ohne Job, 190.000 mehr als im vorangegangenen Quartal und 690.000 mehr als im vorangegangen Jahr. Die Arbeitslosigkeit trifft vor allem junge Menschen unter 25 Jahren. In dieser Altersklasse stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zu 2011 um 6,6 Punkte auf 55,1 Prozent.
Sparpolitik treibt Arbeitslosigkeit
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl geht inzwischen nicht mehr so sehr auf die Rezession in der viertgrößten Wirtschaftsmacht der Eurozone zurück, sondern auf die Einsparungen staatlicher Stellen. Die mit Abstand meisten Arbeitsplätze gingen im Sektor der Dienstleistungen verloren. In der Industrie und der Bauwirtschaft nahm die Arbeitslosigkeit weniger zu, in der Landwirtschaft stieg sogar die Zahl der Beschäftigten
Jüngsten Daten zufolge ist Spanien nach einer kurzen Erholungsphase Ende 2011 erneut in die Rezession abgerutscht. Experten erwarten vor diesem Hintergrund, dass der Arbeitsmarkt sich noch weiter eintrüben wird: "Wir haben den Boden noch nicht erreicht und die Beschäftigung wird auch im ersten Quartal weiter abnehmen", sagte Citigroup-Ökonom Jose Luis Martinez.
Die Rezession hatte sich zum Jahresende 2012 verschärft. Die Wirtschaftsleistung sank um 0,6 Prozent in Vergleich zum Vorquartal. Im gesamten Jahr 2012 dürfte die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent gesunken sein.
Quelle: ntv.de, rts