In der Schuldenfalle Arbeitslosigkeit größtes Risiko
26.11.2009, 10:42 UhrDie Wirtschaftskrise geht leider nicht an allen spurlos vorbei. Am härtesten triffft es sicherlich die Menschen, die ihren Job verlieren. Noch schlimmer stehen die da, die sich deshalb verschulden. Allein 28 Prozent aller Menschen, die im vergangenen Jahr Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, nannten den Verlust des Jobs als Grund für ihre Lage.
Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Auch andere Schicksalsschläge wie Trennung, Scheidung, Krankheit oder ein Unfall führten demnach häufig dazu, dass Menschen über einen längeren Zeitraum mehr Geld ausgaben als sie einnahmen.
Rund 36.000 Euro Schulden hat nach Angaben der Statistiker der durchschnittliche Schuldner, der Hilfe in einer Beratungsstelle sucht. Das meiste Geld schulden diese Menschen ihrer Bank.
Die meisten Schuldner, die in eine Beratungsstelle kommen, haben laut Statistik tatsächlich keine Aussichten, ihre Ausstände zurückzuzahlen: 55 Prozent von ihnen haben demnach weniger als 900 Euro netto monatlich zur Verfügung, bei den alleinstehenden Männern und Frauen waren dies sogar 71 Prozent. Bei 990 Euro liegt zur Zeit die Pfändungsgrenze - dieser Betrag darf also von den Gläubigern nicht zur Abzahlung der Schulden eingezogen werden.
Die Angaben der Statistiker beruhen auf einer Befragung von 214 der insgesamt 950 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Diese stellten die Daten von insgesamt 66.500 beratenen Schuldnern mit deren Einverständnis bereit.
Wer aus der Schuldenfalle herauskommen möchte, kann seit 1999 mit Hilfe einer Schuldnerberatung, eines Anwalts oder Steuerberaters bei Gericht einen Antrag auf Privatinsolvenz einreichen. Das Verfahren ermöglicht die sogenannte Restschuldbefreiung. Dafür müssen Verbraucher sechs Jahre lang so viele Schulden wie möglich abstottern. Danach werden ihre Restschulden gestrichen.
Quelle: ntv.de, AFP