Wirtschaft

Rekord-Beschäftigung in Deutschland Arbeitsmarkt trotzt Krise

Die europäische Staatsschuldenkrise schadet dem deutschen Arbeitsmarkt bisher nicht. 2011 haben in Deutschland mehr Menschen einen Job als je zuvor. Zudem wird deutlich, dass sich der Strukturwandel unaufhaltsam fortsetzt: Die meisten Jobs entstehen im Dienstleistungsbereich.

Im Dienstleistungsbereich entstehen die meisten Arbeitsplätze.

Im Dienstleistungsbereich entstehen die meisten Arbeitsplätze.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die gute Konjunktur hat im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass so viele Menschen wie nie in Deutschland erwerbstätig waren: 2011 gingen im Jahresdurchschnitt rund 41 Mio. Menschen einer Arbeit nach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 535.000 mehr als noch 2010; der bisherige Höchststand wurde damit nochmals deutlich übertroffen. Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt wurde laut Behörde dadurch begünstigt, dass viele Unternehmen in der Finanzkrise 2009 ihre Arbeitskräfte hielten statt sie zu entlassen. Dazu trug auch die Kurzarbeit bei.

Viele Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Erwerbstätigen auch dieses Jahr steigt und damit das sechste Mal in Folge einen Rekordwert erreicht. Das Plus dürfte wegen der anstehenden Konjunkturflaute aber deutlich geringer ausfallen

Abhängig beschäftigte Arbeitnehmer gab es laut Statistik im vergangenen Jahr im Schnitt 36,5 Mio. - das waren 478.000 oder 1,3 Prozent mehr als 2010. Die Zahl der Selbstständigen stieg demnach ebenfalls um 1,3 Prozent um 57.000 auf rund 4,55 Mio.

Die Zahl der Arbeitslosen ging entsprechend zurück: Sie sank nach vorläufigen Schätzungen um 446.000 auf im Schnitt rund 2,5 Mio. Die Arbeitslosenquote fiel demnach von 6,8 Prozent auf durchschnittlich 5,7 Prozent.

Strukturwandel schreitet voran

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legt am Dienstag ihre monatliche Arbeitsmarktstatistik vor; sie nutzt andere Berechnungsgrundlagen und kommt daher auf etwas andere Zahlen als das Statistische Bundesamt. Im November waren nach BA-Rechnung 2,71 Mio. Menschen arbeitslos, die Arbeitslosenquote lag bei 6,4 Prozent.

In absoluten Zahlen entstanden in den Dienstleistungsbereichen einmal mehr die meisten Arbeitsplätze. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg dort um 357.000 oder 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den größten Anteil daran hatten die sogenannten unternehmensnahen Dienstleistungen einschließlich Zeitarbeit.

Damit hält der langfristige Strukturwandel in Deutschland an, wie die Statistiker betonten. In den vergangenen 20 Jahren habe die Industrie erheblich an Bedeutung für die Beschäftigung eingebüßt: Dieser Sektor beschäftigte 2011 noch 18,7 Prozent aller Erwerbstätigen - fast zehn Prozentpunkte weniger als 1991 (28,5 Prozent).

Quelle: ntv.de, jga/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen