Märkte wollen mehr ArcelorMittal mit Milliardengewinn
11.05.2011, 12:49 Uhr
Arcelor-Chef Lakshmi Mittal (r) und sein Sohn und Finanzchef Aditya Mittal sind zufrieden mit den Zahlen.
(Foto: Reuters)
Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal ist nach einem deutlichen Ergebnisanstieg im ersten Quartal optimistisch für das Gesamtjahr. Auf dem Parkett wird der Optimismus jedoch nicht geteilt, die Aktie gibt trotz des Milliardengewinns nach.
Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal ist 2011 mit kräftigem Umsatz- und Gewinnplus gestartet. Von Januar bis März setzte der Konzern mit gut 22 Mrd. Dollar rund 27 Prozent mehr um als im Vorjahresquartal, wie der Konzern in Luxemburg berichtete. Unter dem Strich stand ein Gewinn von knapp 1,1 Mrd. Dollar (rund 760 Mio. Euro) - ein Plus von 67 Prozent. "Wir bleiben zuversichtlich, dass 2011 ein stärkeres Jahr als 2010 sein wird", sagte Konzernchef Lakshmi Mittal. Im zweiten Quartal werde sich die Lage weiter verbessern. Die Auslastung der Werke sollte von 75 Prozent im ersten Quartal dann auf 80 Prozent steigen, hieß es.
"Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage weiter anzieht", sagte Finanzchef Aditya Mittal. Für das zweite Jahresviertel werde ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 3,0 und 3,5 Mrd. Dollar erwartet. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte er bei 2,6 Mrd. Dollar gelegen. Prognosen für die zweite Jahreshälfte wollte Mittal nicht abgeben. Nur so viel: "Sie ist im allgemeinen schwächer als die erste." Von der Werksauslastung her werde das zweite Quartal das stärkste in 2011 sein.
2010 hatte der Stahlriese mit einem Gewinn von 2,9 Mrd. Dollar abgeschlossen - nach 157 Mio. Dollar im Krisenjahr 2009. Ein Jahr zuvor hatten allerdings noch 9,4 Mrd. Dollar unterm Strich gestanden. Für 2011 sind Investitionen von fünf Mrd. Dollar geplant. ArcelorMittal beschäftigt weltweit rund 264.000 Menschen.
Aktie knickt ein
Trotz der starken Zahlen trennten sich einige Investoren von ArcelorMittal-Aktien. Die Papiere des weltgrößten Stahlkochers verloren 1,1 Prozent auf 25,02 Euro. Grund war die Furcht vor rückläufigen Margen im zweiten Halbjahr. "Wir werden eine Verlangsamung des Wachstums und steigende Rohstoffpreise sehen", sagte Analyst John Klein von der Berenberg Bank.
Die Branchenexperten der Credit Suisse machten außerdem die Arcelor-Ziele für das zweite Quartal für das Kursminus verantwortlich. Sie lägen zwar im Rahmen ihrer Erwartungen, seien aber "vielleicht etwas enttäuschend für diejenigen, die etwas höhere Zahlen erwartet hatten". Die Arcelor-Konkurrenten ThyssenKrupp und Salzgitter lagen ebenfalls im Minus. Voestalpine hielten sich dagegen knapp im Plus.
Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts