Fukushima verstrahlt die Perspektive Areva holt den Ausblick ein
02.05.2011, 22:36 Uhr
Begehrte Technik: Areva-Meiler stehen rund um die Welt.
(Foto: REUTERS)
Die Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wirft dunklen Schatten auf die Geschäftsaussichten des französischen Atomkonzerns Areva. Der Jubel über die "Renaissance der Kernenergie" zur Bekämpfung des Klimawandels ist längst Vergangenheit. Das atomare Restrisiko und seine Kosten rücken in den Vordergrund.
Der französische Atomkraftwerksbauer Areva sieht nach der Reaktorkatastrophe in Japan einer wenig rosigen Zukunft entgegen. Das vom verheerenden Erdbeben in Japan ausgelöste Unglück im Kernkraftwerk Fukushima habe die Bedingungen verändert, unter denen Areva seinen finanziellen Ausblick für die kommenden zwei Jahre erstellt habe, teilte Areva mit.
Die Prognosen für 2011 und 2012 wurden eingeholt. Areva will sich jetzt erst einmal Zeit nehmen, um den Einfluss der Krise in Japan auf die Geschäft und die finanziellen Aussichten zu studieren.
Im abgelaufenen Quartal spürte Areva nach eigenen Angaben noch keine bedeutenden Auswirkungen der Katastrophe. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf knapp 2 Mrd. Euro. Eine Zunahme des Auftragsbestands in der Bergbaubranche habe einen Rückgang im Reaktorgeschäft ausgleichen können, hieß es.
Der Atomkonzern Areva ist weltweit aktiv. Derzeit verhandeln die Franzosen über etwa 20 Projekte in verschiedenen Ländern, darunter Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Indien, China und Tschechien.
In Frankreich selbst stützt sich die Stromerzeugung zu einem überwiegenden Teil auf die Kernenergie: Im vergangenen Jahr lag der Beitrag der Nuklearenergie zur Deckung des Bruttostromverbrauchs bei 83,2 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte der Nachbar im Westen damit den europäischen Spitzenplatz. In Deutschland lieferten die Meiler dagegen nur 24,1 Prozent des benötigten Stroms.
Quelle: ntv.de, mmo/rts