Wirtschaft

Fortschritte bei Budgetkontrolle Athen macht Task Force froh

Klaus Reichenbach hat Positives aus Griechenland zu berichten.

Klaus Reichenbach hat Positives aus Griechenland zu berichten.

(Foto: dpa)

Bei der EU wird sich über jeden kleinen Fortschritt in Griechenland gefreut. Task-Force-Chef Reichenbach verbreitet Zuversicht. Vor der anstehenden Parlamentswahl erwartet er keine neuen Turbulenzen. Dennoch führt das Sparen zuz weiteren Protesten. Derzeit streiken in Griechenland die Besatzungen der Fähren.

Der Chef der Task Force der EU für , Horst Reichenbach, hat sich zuversichtlich zur Entwicklung in Griechenland geäußert. "Das Fundament für Fortschritte ist gelegt", sagte er dem "Handelsblatt". Die Skepsis gegenüber der griechischen Regierung hinsichtlich der Umsetzung der versprochenen Sparmaßnahmen sei weitgehend überwunden.

Reichenbach warnte aber mit Blick auf weitere Einschnitte: "Man ist an die Grenze dessen gegangen, was die Menschen zu tragen bereit sind. Das wird man im Auge behalten." Die Fortschritte bei der Budgetkontrolle in Griechenland nannte er erstaunlich.       

Von den anstehenden Wahlen in Griechenland erwartet der EU-Beauftragte offenbar keine neuen Turbulenzen. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die politischen Kräfte, die die Vereinbarungen mit der EU und dem IWF getroffen haben, auch künftig die Geschicke des Landes mitbestimmen", sagte er. Nicht nur die beiden großen Parteien Pasok und Nea Demokratia hätten akzeptiert, dass an der Umsetzung des Sparpakets nichts vorbeiführe. Auch manch andere Partei habe solche Signale gesendet.          

Reichenbach verwies aber auch auf weiter bestehende Risiken. Der Export werde nicht die Dynamik haben wie 2011, mahnte er. Das liege an Finanzierungsproblemen, die sich aber mit der "besseren Ausstattung" der Banken vermindern könnten. Zum anderen dauere das gesamte Export-Verfahren in Griechenland doppelt so lange wie im Durchschnitt der EU. Auch die Zahl der deutschen Touristen in Griechenland, die eine große Einnahmequelle für das wirtschaftlich danieder liegende Land sind, nehme ab.

Fähren werden bestreikt

In Griechenland gibt es allerdings weiter Widerstand gegen das rigide Sparprogramm der Athener Regierung. Aus Protest gegen die Kürzung ihrer Renten um sieben Prozent begannen die Besatzungen der griechischen Fähren einen 48-stündigen Streik. Betroffen sind vor allem die Inseln der Ägäis sein, die keinen Flughafen haben. Diese werden wegen des Streiks praktisch von der Außenwelt abgeschnitten sein. Zudem könnten sensible Produkte wie Gemüse und Obst aus Kreta nicht rechtzeitig nach Piräus gebracht werden und verfaulen.

Wie die Gewerkschaft der Seeleute (PNO) mitteilte, soll am Dienstag beraten werden, ob der Streik für weitere zwei Tage verlängert wird. Bauern auf Kreta sind aufgebracht und drohen, Schiffe zu besetzen und die Besatzungen zum Auslaufen der Häfen zu zwingen, wie das griechische Fernsehen berichtete.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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