Sparpaket steht immer noch nicht Athen spielt mit dem Feuer
13.09.2012, 10:03 Uhr
Fotis Kouvelis berichtet über die schwierigen Koalitionsverhandlungen.
(Foto: dpa)
Kommt die nächste Kredittranche für Griechenland oder nicht? Die Verhandlungen über ein weiteres Sparpaket stocken. Die Athener Dreierkoalition findet keine Einigung, wo sie insgesamt 11,5 Milliarden Euro einsparen soll. Seitens der Troika heißt es, dass die Mission ihrer Vertreter hinter dem Zeitplan liege.
Die Aussichten Griechenlands, in naher Zukunft die nächste Kredittranche von den internationalen Geldgebern zu erhalten, verschlechtern sich immer weiter. Die Athener Koalition aus Nea Dimokratia, Pasok und Demokratischer Linker konnte sich bei Verhandlungen immer noch nicht auf die geforderten zusätzlichen Sparmaßnahmen einigen.
"Die Gespräche und die Verhandlungen über das Sparpaket im Volumen von 11,5 Milliarden Euro werden fortgesetzt", sagte der Vorsitzende der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis, zu Journalisten nach den Beratungen.
Gleichzeitig bekräftigte er seine Ablehnung gegenüber Forderungen der Geldgeber, die unter anderem weitere Reformen des Arbeitsmarktes und Entlassungen im öffentlichen Dienst vorsehen. Gestritten wird weiterhin darüber, die Renten zu senken, die Gehälter im öffentlichen Dienst zu kürzen und das Renteneintrittsalter auf 67 von 65 Jahren anzuheben.
Das zusätzliche Sparpaket ist Voraussetzung für eine positive Einschätzung der aus Vertretern der EU-Kommission, der EZB und des IWF, die gegenwärtig die Reformfortschritte des Landes prüfen. Ohne einen positiven Bericht der Troika wird die nächste Tranche über 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket im Volumen von insgesamt 173 Milliarden Euro nicht ausgezahlt.
Die Troika wollte den Bericht nach einigen Verzögerungen eigentlich Anfang Oktober vorlegen, doch hieß es aus Kreisen in Brüssel nun, dass die Mission hinter dem Zeitplan liege. Möglicherweise werde sich die Entscheidung der Geldgeber über die nächste Tranche bis November verzögern. Ursprünglich sollte Griechenland die Tranche über 31 Milliarden Euro bereits im Juni erhalten.
Quelle: ntv.de, DJ