Wirtschaft

Wirtschaftsaufschwung muss her Athen will deutsche Hilfe

Deutsche Investitionen sollen Griechenlands Wirtschaft wieder auf Touren bringen.

Deutsche Investitionen sollen Griechenlands Wirtschaft wieder auf Touren bringen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Griechenland spart für die Milliardenhilfen von IWF und EU. Das Problem dabei: Die Wirtschaft kommt nicht mehr auf die Beine. Investitionen sollen Abhilfe schaffen. Kommen sollen sie auch aus Deutschland, wie Griechenlands Regierung fordert.

Die Bundesregierung drängt Griechenland zur Ankurbelung der Wirtschaft. Das Land müsse "zusätzliche Wachstumsimpulse" setzen, erklärte das Finanzministerium nach einem Treffen von Wolfgang Schäuble mit seinem Ressortkollegen Evangelos Venizelos, ohne jedoch weitere Details hierzu zu nennen. Nur mit einer gestärkten Privatwirtschaft und privaten Investitionen könne das hoch verschuldete Land lang- und mittelfristig wieder einen ausgeglichenen Haushalt erreichen.

Schäuble lobte den Angaben zufolge die Reform- und Sparanstrengungen der Regierung in Athen. Beide Minister seien sich einig gewesen, dass die geplanten Schritte zügig umgesetzt werden müssten.

Was kann Deutschland tun?

Ein Schwerpunkt des Treffens seien auch mögliche Beiträge der deutschen Wirtschaft gewesen. Bei einem Treffen Venizelos mit dem Branchenverband BDI habe die deutsche Wirtschaft ihre Bereitschaft erklärt, Griechenland zu unterstützen.

"Uns ist jeder Investor mit dem besten Angebot und Preis willkommen", sagte in diesem Zusammenhang der griechische Außenminister Stavros Lambrinidis der "Süddeutschen Zeitung". Nach den jüngsten drastischen Einsparungen benötige Griechenland  dringend Investitionen auch aus Deutschland. "Wir wünschen uns das Engagement deutscher Firmen", sagte er. Das gelte insbesondere für erneuerbare Energien, die Pharmaindustrie oder den Tourismus.

"Solidarität" eingefordert

Lambrinidis versicherte, Griechenland werde in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen Voraussetzung sei die Umsetzung der Verpflichtungen, die Griechenland eingegangen sei. Notwendig sei allerdings auch Wachstum. Dabei brauche Griechenland die Unterstützung der EU-Partner. "Entscheidend ist nun, ob es diese Solidarität gibt", betonte der Außenminister.

Kritik äußerte der griechische Außenminister an den Ratingagenturen. "Erst stufen sie uns herab, weil wir bestimmte Maßnahmen noch nicht ergriffen haben und unser Defizit zu hoch ist. Dann stufen sie uns herab, weil wir die Maßnahmen ergriffen haben und unsere Wirtschaft nicht mehr schnell genug wächst", sagte er. 

In den vergangenen Monaten hatten die großen Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit Griechenlands mehrfach herabgestuft. Jüngst hatte es zudem einen Streit gegeben, weil Standard & Poor's (S&P) den französischen Vorschlag ablehnt, mit dem private Gläubiger an der Rettungsaktion für Athen beteiligt werden sollen. S&P bewertete dies als begrenzten Zahlungsausfall (selective default) zu bewerten - was deutsche Banken und Versicherer unbedingt vermeiden wollen, um massive Abschreibungen im Falle einer Griechenland-Pleite zu verhindern.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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