Ermittlungen gegen Conergy Auch der Chef im Visier
18.06.2009, 18:20 UhrDie Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und Insiderhandel gegen Mitarbeiter der Hamburger Solarfirma Conergy.
Die Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Solarunternehmens Conergy richten sich auch gegen den amtierenden Vorstandschef Dieter Ammer. Das teilte der Manager selbst in einer Rundmail den Conergy-Beschäftigten mit.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft blieb dagegen bei ihrer Linie, die Namen der Beschuldigten nicht zu nennen. Sie hatte an den beiden Tagen zuvor 24 Büros und Wohnungen untersucht und führt Ermittlungen gegen elf Personen wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung, Kursmanipulationen und Insiderhandel. Die Vorwürfe betreffen Vorgänge in den Jahren 2006 und 2007, als Ammer den Conergy-Aufsichtsrat führte. Alle übrigen Beschuldigten arbeiten nicht mehr beim TecDax-Unternehmen.
Ammer äußerte sich in seiner Mail kritisch über das Vorgehen der Behörde. "Ich bin überrascht und enttäuscht, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat, obwohl ich die Aufarbeitung der damaligen Ereignisse maßgeblich vorangetrieben habe", schreibt er.
Weder er selbst noch der Bilanzausschuss oder der Aufsichtsrat hätten zu irgendeinem Zeitpunkt von eventuellen Bilanzfälschungen gewusst, geschweige denn sie begleitet. Der Aufsichtsrat habe die Aufklärung teilweise noch vor den Ermittlungen der Bilanzpolizei und der Aufsichtsbehörde BaFin zügig aufgenommen und erheblich vorangetrieben.
Quelle: ntv.de, wne/dpa