Rekorde am laufenden Band Audi drückt auf die Tube
30.07.2010, 13:01 UhrEinen Tag nach der Konzernmutter kann Audi mit eigenen Zahlen glänzen: Der Ingolstädter Autobauer fährt weiter auf Rekordkurs. Gemessen am operativen Gewinn meldet das Audi-Management um Rupert Stadler das beste erste Halbjahr der Unternehmensgeschichte.

Audi A8 L W12 Quattro: Beim Anblick eines solchen Kühlergrills geraten Teile der neuen chinesischen Mittelschicht ins Träumen.
(Foto: REUTERS)
Nach einer Delle im Krisenjahr 2009 will die VW-Tochter Audi in diesem Jahr wieder mehr als eine Million Autos verkaufen und damit einen Absatzrekord aufstellen. "Wir wollen die Auslieferungen an die Kunden im laufenden Jahr auf mehr als 1.080.000 steigern", bekräftigte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer die Pläne des Premiumherstellers in Ingolstadt. Audi profitiert besonders von der weltweit wachsenden Nachfrage nach Luxusautos.
Verglichen mit 2009 wäre die angepeilte Steigerung ein Plus um knapp 14 Prozent. Im Jahr zuvor hatten die Ingolstädter erstmals die Millionenmarke übertroffen.
Auch finanziell läuft es für den Konzern derzeit ausgesprochen gut. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres legte Audi kräftig zu und trug mit einem operativen Ergebnis von 1,3 Mrd. Euro den größten Batzen zum glänzenden Gewinn der Wolfsburger Mutter bei. Diese Zahl wuchs verglichen mit dem krisenbedingt schwächeren ersten Halbjahr 2009 um fast 62 Prozent - und markiert zugleich das beste erste Halbjahr der Unternehmensgeschichte.
Der Finanzchef spricht
Den Umsatz steigerte Audi zwischen Januar und Juni kräftig um gut ein Fünftel auf 17,6 Mrd. Euro, nach 14,5 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Zahlen waren seit der Veröffentlichung des VW-Halbjahresberichts am Donnerstag bekannt. Unter dem Strich steht für das erste Halbjahr ein Gewinn von 994 Mio. Euro, nach 697 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Neu sind dagegen die perspektivischen Aussagen aus dem Audi-Vorstand: "Wir streben 2010 wieder ein Spitzenergebnis mit einer operativen Umsatzrendite auf dem Niveau des ersten Halbjahres an", sagte Finanzchef Axel Strotbek. Die Marge betrug zuletzt 7,6 Prozent. Damit lag Audi hinter Konkurrent Daimler, der in seiner Pkw-Sparte 8,5 Prozent auswies.
Der Dauerrivale BMW stellt erst in der kommenden Woche seine Halbjahreszahlen vor. Für das Gesamtjahr haben die Münchner in der Autosparte eine operative Marge von mehr als fünf Prozent angekündigt.
China beherrscht die Pläne
Große Erwartungen setzt Audi vor allem in die boomenden Automärkte in Asien, allen voran China: Hier rangieren die Ingolstädter dank des langen Engagements von Volkswagen deutlich vor den deutschen Konkurrenten Daimler und BMW. Aber auch in den USA will die VW-Tochter in den kommenden Monaten Gas geben.
In Deutschland ging die Zahl der verkauften Autos in den ersten sechs Monaten um 5,1 Prozent auf rund 108.000 Fahrzeuge zurück.
Quelle: ntv.de, dpa/rts