Wirtschaft

Schäuble zuversichtlich Aufschwung bleibt "intakt"

Das Eisen schmieden, solange es heiß ist: Deutschlands Wirtschaft steht vor einer Abschwächung der Wachstumsdynamik. Allerdings besteht Experten zufolge kein Grund zur Beunruhigung.

Das Eisen schmieden, solange es heiß ist: Deutschlands Wirtschaft steht vor einer Abschwächung der Wachstumsdynamik. Allerdings besteht Experten zufolge kein Grund zur Beunruhigung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz der abzusehenden Abschwächung der Weltkonjunktur bleiben die Experten für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft positiv gestimmt. Eine Rezession ist laut Bundesfinanzministerium weit und breit nicht in Sicht. Und auch die Bundesbank sieht das deutsche Wachstum weiter im Aufwind.

Ungeachtet der Einbrüche an den Börsen sowie zunehmender Rezessionsängste sehen die Bundesbank und auch das Bundesfinanzministerium die deutsche Konjunktur weiter im Aufwind. "Die konjunkturelle Grundtendenz der deutschen Wirtschaft bleibt aus derzeitiger Sicht in der zweiten Jahreshälfte weiter aufwärtsgerichtet, dürfte sich aber etwas verlangsamen", schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

Zwar könnten sich die Nervosität an den weltweiten Finanzmärkten und die Staatsschuldenproblematik negativ auf die Entwicklung auswirken. Alles in allem spreche aber nach wie vor vieles für einen intakten Aufschwung der Weltwirtschaft und ein robustes globales Wachstum auch im kommenden Jahr. Für die deutsche Konjunktur bekräftigte die Bundesbank ihr Prognose von 3,0 Prozent Wachstum im laufenden Jahr.

"Keine Anzeichen einer Rezession"

Ähnlich positiv ist Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gestimmt. Er befürchtet auch nach dem überraschenden Konjunktureinbruch keine Rezession in Deutschland. "Es gibt eine gewisse Dämpfung überzogener Erwartungen, aber es gibt keine Anzeichen für eine Rezession", sagte Schäuble im Deutschlandfunk.

"Wir haben eine gewisse Abschwächung einer konjunkturellen Entwicklung, die ja stärker gewesen ist, (...) als alle das vorhergesehen haben." Jetzt spreche aber alles dafür, dass in diesem Jahr immer noch drei Prozent Wachstum erreicht werde. "Das heißt, wir liegen über dem, was Anfang des Jahres vorhergesehen war."

Verhaltene Stimmungsindikatoren

Im aktuellen Monatsbericht geht das Finanzministerium nach dem schwachen 2. Quartal auch für die Folgemonate von einem abgeschwächten Wirtschaftswachstum aus. "Die vorlaufenden Konjunkturindikatoren deuten an, dass auch im weiteren Verlauf mit einer Verringerung der Wachstumsdynamik im Vergleich zum Jahresbeginn zu rechnen ist", heißt es.

So scheine die Industrie - ausgehend von den Stimmungsindikatoren - verhalten in das 3. Quartal gestartet zu sein. "Dies könnte zum einen auf eine schwächere Weltkonjunktur zurückzuführen sein." Die in die Zukunft weisenden Stimmungsindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe seien andererseits bereits seit mehreren Monaten abwärtsgerichtet, schreibt das Finanzministerium weiter.

Die deutsche Wirtschaft hat zwischen April und Juni nach ersten Zahlen des Statistischen Bundesamts nur leicht um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugelegt und stagnierte damit nahezu. Im 1. Quartal war dagegen nach überarbeiteten Daten ein Konjunkturplus von 1,3 Prozent erzielt worden. Damit hat sich die Dynamik laut Finanzministerium unerwartet deutlich verringert.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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