Bundesbank sieht sonnige Zukunft Aufschwung breiter und länger
20.05.2011, 13:16 UhrDie deutsche Wirtschaft hat beim Aufschwung nach Ansicht der Bundesbank das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Die Notenbanker rechnen trotz einer Beruhigung des Wachstumstempos mit einer anhaltend breiten Wirtschaftserholung, der auch das Haushaltsdefizit kräftig drücken dürfte.
Der deutsche Wirtschaftsboom wird nach Einschätzung der Bundesbank anhalten. "Der an Breite gewinnende Aufschwung könnte die Wirtschaftsaktivität in Deutschland über längere Zeit tragen", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht. In der Folge könnte die deutsche Defizitquote im laufenden Jahr unter 2,0 Prozent sinken und damit deutlich unter die in Europa erlaubte 3-Prozent-Grenze. 2010 Jahr lag die sogenannte Maastricht-Defizitquote für Deutschland bei 3,3 Prozent.
Nach dem "fulminanten Start" ins Jahr 2011 sei jedoch für die nächsten Monate "eine gewisse Beruhigung im Expansionstempo" zu erwarten. Das überraschend starke Wachstum im ersten Quartal sei erheblich von Aufhol- und Nachholeffekten überzeichnet gewesen.
Niedrigere Drehzahl
Auch die Bundesregierung stellt sich dementsprechend im weiteren Jahresverlauf auf eine Abschwächung der Dynamik ein. Zwar signalisierten die Indikatoren eine Fortsetzung des Aufschwungs in Deutschland. "Allerdings dürfte sich das Wachstumstempo gegenüber dem 1. Quartal etwas verlangsamen", heißt es in dem Monatsbericht des Finanzministeriums. "Dafür sprechen vor allem die Stimmungsindikatoren, die sich zuletzt etwas eingetrübt haben, jedoch weiterhin auf hohem Niveau liegen." Sorgen bereitet dem Finanzministerium weiter der anhaltende Preisanstieg.
In den ersten drei Monaten 2011 hatte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal real um 1,5 Prozent zugelegt. Am 24. Mai. veröffentlicht das Statistische Bundesamt Details. Zum Wachstum in Deutschland dürfte nach Einschätzung der Bundesbank auch die erwartete Zuwanderung von Arbeitnehmern aus Osteuropa beitragen. Seit dem 1. Mai brauchen Bürger aus den acht osteuropäischen Ländern, die 2004 der Europäischen Union beigetreten sind, keine Arbeitserlaubnis für Deutschland mehr. Die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt seither für Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Vorsichtige Schätzungen gehen nach Angaben der Bundesbank davon aus, dass in den Jahren 2011 bis 2013 pro Jahr insgesamt etwa 50 000 Bürger aus diesen Staaten nach Deutschland zuwandern werden.
Quelle: ntv.de, nne/dpa