Sorge um Inflation Aufschwung verlangsamt sich
20.06.2011, 08:36 UhrDie deutsche Wirtschaft startet verhalten in das zweite Quartal. Laut Bundesfinanzministerium gibt es aber keinen Grund zur Sorge, weil das Wachstum im ersten Vierteljahr ungewöhnlich stark gewesen ist. Allerdings sorgt sich das Ministerium um die sich ausbreitende Inflation.

Ein Arbeiter bei der Montage von Motorteilen für das Modell Insignia im Opel-Werk in Rüsselsheim.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Aufschwung verliert dem Bundesfinanzministerium zufolge merklich an Kraft. "Die aktuellen Konjunkturdaten zeigen einen verhaltenen Start der deutschen Wirtschaft in das zweite Quartal", heißt es im Monatsbericht. Damit setze sich der Aufschwung mit geringerem Wachstumstempo als zu Jahresbeginn fort.
Mit 1,5 Prozent hatte es von Januar bis März ein ungewöhnlich starkes Wachstum gegeben. Der Internationale Währungsfonds hat deshalb seine Konjunkturprognose 2011 für Deutschland von 2,5 auf 3,2 Prozent angehoben.
Profitieren dürften die Unternehmen von der robusten Weltwirtschaft. "Die Aussichten für eine weitere Expansion der Warenexporte sind günstig", schrieb das Ministerium. Stützend wirke die hohe Wachstumsdynamik in den Schwellenländern. Auch der private Konsum werde seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Der Verunsicherung der Verbraucher durch steigende Energiepreise, den Folgen der Krise in Nordafrika, der Schuldenentwicklung im Euro-Raum und der Atomkatastrophe in Japan stehe ein deutlicher Anstieg der Beschäftigung entgegen.
Inflationsrate zu hoch
Mit Sorge sieht das Ministerium die sich ausbreitende Inflation. "Die Teuerung auf den vorgelagerten Preisstufen dürfte nach und nach deutlicher auf die Verbraucherpreise anderer Produkte als vor allem Kraftstoffe überwälzt werden", hieß es.
Die Teuerungsrate hält sich seit Monaten hartnäckig über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank (EZB) von stabilen Preisen spricht.
Quelle: ntv.de, rts