"Der Wille ist gegeben" Aufsichtsräte werden weiblicher
28.05.2012, 11:54 Uhr
Frauen in Führungspositionen sind noch immer Exoten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Vergabe von Aufsichtsratsposten in Dax-Konzernen sendet ein positives Signal im Kampf gegen Geschlechter-Diskriminierung. Erstmals werden deutlich mehr Frauen in die Chefsessel gewählt - in wenigen Jahren könnten es bereits 30 Prozent sein. Ein weiterer Trend spiegelt sich bei der Vergabe wieder: der globale Wettbewerb um Topposten.
Die Aufsichtsräte der Dax-Konzerne werden allmählich ein wenig weiblicher. Von 27 neu gewählten oder nominierten Mitgliedern in diesem Jahr seien 10 Frauen, berichtete die Unternehmensberatung Heidrick & Struggles in Düsseldorf. Ausgeschieden sei nur eine Aufsichtsrätin bei Beiersdorf. Damit stieg die Quote der weiblichen Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite von 10 auf 14 Prozent.
"Der Wille, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu berufen, ist auf jeden Fall gegeben", sagte Unternehmensberater Jens-Thomas Pietralla. Bei einer ähnlichen Entwicklung wie in den vergangenen zwei Jahren könnten in fünf Jahren 30 Prozent der Dax-Aufsichtsräte Frauen sein. Bei Beiersdorf und Infineon sei das schon heute der Fall.
Ein zweiter Trend sei die Internationalisierung. Von den 27 neuen Aufsichtsräten kämen 12 aus dem Ausland - darunter die Amerikanerin Sue Rataj als erste Aufsichtsrätin bei Bayer und die Französin Beatrice Guillaume-Grabisch bei Henkel. Die alte Deutschland AG sei auf dem Rückzug. "Richtigerweise bemühen sich immer mehr Aufsichtsgremien in ihrer personellen Zusammensetzung darum, einen relevanten Mix aus Erfahrungen, Perspektiven und Expertisen zu repräsentieren und weniger mit "big Shots" der deutschen Wirtschaft zu glänzen", sagte Personalberater Pietralla.
Quelle: ntv.de, dpa