Wirtschaft

Frische Absatzzahlen aus den USA Autobauer atmen auf

Die Erholung des US-Automarkts setzt sich im Dezember fort. Volkswagen, Daimler, BMW und Ford verkauften im weltweit wichtigsten Absatzmarkt deutlich mehr Autos als vor Jahresfrist. Insgesamt bleibt es jedoch ein trübes Jahr.

"Sold" heißt "verkauft": Vier Buchstaben, die für einen von geschätzt 10,3 Mio. Vorgängen stehen.

"Sold" heißt "verkauft": Vier Buchstaben, die für einen von geschätzt 10,3 Mio. Vorgängen stehen.

(Foto: REUTERS)

Die Autohersteller profitierten offenbar davon, dass sich viele Käufer Feiertagsrabatte sichern wollten. Zudem gab es im vergangenen Monat zwei Verkaufstage mehr als vor Jahresfrist. Bei VW of America betrug das Plus 16 Prozent, bei BMW neun und bei Mercedes-Benz acht Prozent. Der US-Konzern Ford steigerte seine Verkäufe sogar um eine Drittel.

Auf Jahressicht mussten die Autobauer jedoch trotz der Erholung der letzen Monate und der Abwrackprämie "Cash for Clunkers" ("Bargeld für Rostlauben"), die im Juli und August ausgezahlt wurde, herbe Einbußen hinnehmen.

Bei BMW brach der Absatz um rund 20 Prozent auf 241.727 Fahrzeuge ein, bei Mercedes-Benz um 15 Prozent auf 225.128 Autos und bei VW um gut vier Prozent auf 213.454 Wagen.

Bei der neuen VW-Tochter Porsche fielen die Verkäufe fast um ein Viertel auf 19.696 Wagen, im Dezember betrug das Minus knapp zwei Prozent.

Der Autobauer Audi kann dagegen ein kräftiges Absatzplus verbuchen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die Verkäufe um 17,1 Prozent auf 9030 Fahrzeuge, teilte die Volkswagen-Tochter mit. Im Gesamtjahr 2009 verbuchte Audi dort allerdings einen Absatzrückgang. Die Verkäufe gingen um 5,7 Prozent auf 82.716 Autos zurück.

Die Verkäufe der Daimler-Kleinwagenmarke Smart sind in den Keller gerutscht. Im Dezember wurden nur noch 864 Exemplare des Stadtwagens verkauft. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 63 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Daimler hatte den Smart erst 2008 auf dem US-Markt eingeführt. Das kleinste Modell des Daimler-Konzerns galt zunächst als überraschend erfolgreich. 2009 endete die kurze Erfolgsstory. Im abgelaufenen Jahr entschieden sich laut Daimler-Mitteilung nur noch 14.595 Kunden für einen Smart, knapp 41 Prozent weniger als im Vorjahr.

Schwache Zahlen für GM und Chrysler

Besonders düster fällt die Bilanz 2009 für Chrysler und die Opel-Mutter General Motors (GM) aus. Die Verkäufe von Chrysler, nach einer Blitz-Insolvenz inzwischen Teil des italienischen Fiat-Konzerns, brachen um 36 Prozent ein.

Beim GM-Konzern, der im Dezember sechs Prozent weniger Autos verkaufte, betrug das Minus im Gesamtjahr 30 Prozent.

Rivale Ford, der in der Krise im Gegensatz zu seinen beiden US-Konkurrenten ohne Staatshilfen ausgekommen ist, schnitt dank des Trends zu Kleinwagen deutlich besser ab. Auf Jahressicht verkaufte Ford lediglich 15 Prozent weniger Autos in den USA und konnte seinen Marktanteil dadurch laut eigenen Angaben erstmals seit 1995 wieder ausbauen.

Der japanische Autobauer Toyota erzielte im Dezember einen kräftigen Absatzsprung. Die Verkäufe legten um mehr als 32 Prozent auf 187.860 Fahrzeuge zu, wie Toyota mitteilte. Im Gesamtjahr 2009 gingen die Verkäufe gingen um gut ein Fünftel auf knapp 1,8 Mio. Fahrzeuge zurück.

China zieht vorbei

Experten rechnen damit, dass die Zahl der in den USA verkauften Autos 2009 auf rund 10,3 Mio. gefallen ist. Damit würde das Land seine Spitzenposition als weltgrößter Automarkt an China verlieren, wo nach Expertenschätzungen rund 13,5 Mio. Fahrzeuge abgesetzt wurden.

Für dieses Jahr rechnen Analysten jedoch wieder mit einer leichten Erholung des US-Marktes, der für die deutschen Hersteller nach wie vor von großer Bedeutung ist.

Wohl und Wehe der deutschen Autobauer hängen 2010 nach dem Auslaufen der Abwrackprämie im Heimatmarkt wieder verstärkt von der Entwicklung der Auslandsmärkte ab.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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