Wirtschaft

Noch keine Lieferengpässe Autobauer wiegeln ab

Die deutschen Autobauer sehen in den nächsten beiden Wochen noch keine Engpässe bei Zulieferungen. Die aus Japan bezogenen Elektronik-Bauteile könnten auch anderen Orts beschafft werden, heißt es. Dagegen hat die Bundesagentur für Arbeit bereits Anfragen aus der Branche nach erneuter Kurzarbeit.

Mercedes-Produktion in Sindelfingen.

Mercedes-Produktion in Sindelfingen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Automobilbranche will von Produktions- und Lieferengpässen nach der Erdbeben-Katastrophe in Japan nichts wissen. Zumindest in den nächsten zwei Wochen tauchten keine Probleme am Horizont auf, heißt es bei großen Autobauern wie VW oder Daimler sowie großen Zulieferern wie Bosch oder Continental. Die aus Japan bezogenen Elektronik-Bauteile könnten auch anderen Orts beschafft werden.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat indes bereits Anfragen aus der Branche nach erneuter Kurzarbeit, da die Lagerbestände zur Neige gehen könnten. Härter als die deutsche Autobranche werden die japanischen Hersteller von den Verwüstungen durch das Erdbeben und die meterhohe Flutwelle getroffen: Weltmarktführer Toyota drosselt die Produktion in Nordamerika, die heimische Produktion soll ab Montag zum Teil wieder anlaufen. Honda verlängerte dagegen den Produktionsstopp in seinen japanischen Fabriken um eine Woche bis zum 3. April.

"Es gibt keine Beeinträchtigungen der Produktion", sagte dagegen ein VW-Sprecher. Auch Daimler winkt ab: Die Fahrzeug-Montage laufe bei Pkw und Lkw problemlos. Opel hat die kurzzeitig unterbrochene Belieferung mit Elektronik-Bauteilen für die Motorsteuerung des Kleinwagens Corsa wieder im Griff. Die Produktion im Werk Eisenach sei am Montag gestoppt worden, laufe aber inzwischen wieder normal, sagte ein Sprecher.

Gelassenheit bei Zulieferern

Die größten Zulieferer geben derzeit Entwarnung: "Es gibt keine Engpässe", sagte eine Sprecherin des unter anderem auf Elektronik spezialisierten Zulieferers Continental. Die Lagerbestände seien ausreichend, um die Belieferung der Kunden in den nächsten drei bis vier Wochen sicherzustellen. "Wir haben keine Pläne für Kurzarbeit, die Produktion läuft normal", sagte ein Sprecher von ElringKlinger im schwäbischen Dettingen/Erms. Aus Japan stammten nur wenige Bauteile, auch das Geschäft mit japanischen Autobauern sei marginal.

Auch ZF Friedrichshafen erwartet keine Probleme: "Wir haben genügend Teile in der Pipeline, um ein Abreißen der Lieferkette zu verhindern", sagte ein Sprecher. Produktionsausfälle werde es daher auf mittlere Sicht bei ZF nicht geben. "Kurzarbeit ist auch für die Zukunft nicht zu erwarten", fügte der Sprecher hinzu.

Bei Bosch ist die Lieferfähigkeit nach den Worten eines Sprechers mindestens diese Woche gesichert, voraussichtlich auch noch kommende Woche. Bei möglichen Produktionseinschränkungen könnten die Mitarbeiter Überstunden abbauen, Gleitzeitkonten nutzen oder Urlaubstage abbauen, bevor das Instrument Kurzarbeit zur Anwendung komme.

Quelle: ntv.de, rts

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