Ist es denn ein Wunder? Autohändler beklagen Einbruch
02.10.2009, 07:20 UhrDie Abwrackprämie könnte sich für die Autohersteller zum Bumerang entwickeln. Kurz nach Auslaufen des stattlichen Bonus steuert der Automarkt auf die von vielen Experten erwartete Flaute zu. Besonders bei kleinen und preiswerten Autos gibt es ein Nachfrageloch.

Schicht im Schacht. Die Käufer ziehen sich wieder zurück.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) berichtet, ist der Neuwagenverkauf im September gegenüber dem Vormonat um rund die Hälfte zurückgegangen. Eine Sprecherin des Zentralverbands des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) bestätigte die deutlichen Einbußen. Noch im August habe es dagegen ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben. Jetzt sei "wieder Normalität eingekehrt", sagte sie der Zeitung.
Die Abwrackprämie, die ein Volumen von fünf Milliarden Euro hatte, war Anfang September ausgelaufen. Durch die Prämie wurden zwei Millionen Altautos verschrottet und durch neue ersetzt und damit die Autobranche in der Wirtschaftskrise unterstützt.
Der Bumerang kommt zurück
Wie nach jeder "Sonderkonjunktur sei die Lage jetzt schwierig, sagt Martin Rumpff, Geschäftsführer der Hamburger Kfz-Innung. Nach dem katastrophalen Handelsjahr 2008 habe die staatliche Umweltprämie vielen Unternehmen geholfen, sich über Wasser zu halten. "Jetzt fallen die Händler auf ein schwaches Absatzniveau zurück. Sie müssen Betriebe restrukturieren und Kosten senken."
Experten hatten im Zusammenhang mit der Absatzprämie immer wieder vor der Kehrseite der Unterstützung für die Branche gewarnt. Etwa die Hälfte aller Neuanschaffungen, so wird geschätzt, seien lediglich vorgezogene Käufe gewesen, die in den Jahren darauf dann fehlen. Der Effekt der Prämie fällt somit deutlich geringer aus, als sich mancher das gewünscht hat.
Nach Berechnungen des Beratungsunternehmens IHS Global Insight bringt die Abwrackprämie bis 2012 per saldo nur ein Plus von etwas über 500.000 Fahrzeugen.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts