Übernahme steht bevor BASF will Cognis
09.06.2010, 21:53 UhrDer Chemiekonzern BASF steht Kreisen zufolge kurz vor einem milliardenschweren Kauf des Spezialchemieherstellers Cognis. In den Gesprächen von BASF mit den Cognis-Eignern Permira und Goldman Sachs seien wesentliche Hürden weggeräumt worden, hieß es in Unternehmenskreisen.
"Der Preis liegt bei etwas über drei Mrd. Euro", hieß es. Es sei wahrscheinlich, dass bereits bis Ende nächster Woche eine Transaktion angekündigt werden könne. Cognis-Finanzvorstand Marco Panichi setzt den fairen Unternehmenswert von Cognis bei rund 3,4 Mrd. Euro inklusive Schulden an.
Cognis wäre für BASF nach der Milliardenübernahme des Schweizer Spezialchemiekonzerns Ciba im Jahr 2009 die nächste Großakquisition. BASF und die Finanzinvestoren Permira und Goldman Sachs lehnten Stellungnahmen ab.
Drum prüfe…
In den monatelangen Verhandlungen wurden früheren Angaben aus Kreisen zufolge zuletzt noch Fragen der rechtlichen Absicherung und der Behandlung der Pensionsverpflichtungen diskutiert. Permira und Goldman Sachs strebten den Informationen zufolge an, das Unternehmen aus Monheim bei Köln mit einem Schlag aus ihren Büchern zu bekommen. BASF-Chef Jürgen Hambrecht wollte dagegen in seinem letzten Jahr als Konzernchef Cognis vor dem Kauf sorgfältig unter die Lupe nehmen, um alle Risiken ausschließen.
Die frühere Henkel-Tochter Cognis ist seit 2001 im Besitz der Finanzinvestoren. Im Jahr 2008 war der bislang letzte Anlauf zum Verkauf an der Finanzkrise gescheitert. Schon damals war BASF im Rennen, hatte dann aber stattdessen den Kauf des Schweizer Spezialchemiekonzerns Ciba angekündigt.
Cognis stellt Spezialchemikalien für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie, für Farbenhersteller und die Gesundheitsbranche her. Viele Cognis-Produkte haben natürliche Öle und Fette als Ausgangsstoffe. Ein Großteil der Erzeugnisse ist weniger zyklusabhängig als Grundstoff- und Massenchemikalien und wirft höhere Margen ab. Genau diese Bereiche in der Chemie standen bei BASF in den vergangenen Jahren immer stärker im Fokus.
Quelle: ntv.de, rts