Potash-Rivalen lauern auf Teile BHP geht aufs Ganze
30.08.2010, 19:05 UhrIm Übernahmepoker um Potash nimmt BHP seinen Rivalen nach Gerüchten über einen Teilverkauf den Wind aus den Segeln. Für die Australier kommt nur eine Übernahme im Ganzen in Frage. Von Problemen bei der Finanzierung will BHP dabei nichts wissen.

Potash sucht immer noch nach "weißen Rittern".
(Foto: REUTERS)
In der Übernahmeschlacht um Potash meldet jetzt die Konkurrenz bereits Interesse an einzelnen Geschäftsfeldern des kanadischen Kaliproduzenten an. So ist der kanadische Düngemittelproduzent Agrium am Stickstoff- und Phosphatgeschäft von Potash interessiert, wie Firmenchef Mike Wilson sagte.
Agrium stehe prinzipiell bereit, sollte der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton Potash übernehmen und die auf rund zwölf Milliarden Dollar geschätzten Sparten abtreten. Agrium sei finanziell stark genug. BHP erteilte dem Interesse aber umgehend eine Absage. "Derzeit haben wir keine Pläne, einen Teil von Potash zu verkaufen", sagte ein Sprecher. "Unser Angebot gilt für den ganzen Konzern, einschließlich des Phosphat- und Stickstoffgeschäfts."
Finanzierung ohne Verkäufe
Die Australier hatten vor knapp zwei Wochen eine 39 Mrd. US-Dollar schwere Offerte für den Rivalen des Kassler K+S-Konzerns abgegeben. Potash lehnte das Angebot ab, jetzt strebt BHP eine feindliche Übernahme an. Dies hatte Spekulationen geschürt, BHP müsse sein Angebot erheblich erhöhen und aus finanziellen Gründen einige Potash-Teile nach einer Übernahme rasch wieder verkaufen. BHP wies diese Vermutungen zurück. "Unsere Finanzierung hängt nicht von dem Verkauf von Geschäftsteilen ab", sagte der Sprecher.
Potash sucht derzeit nach Alternativen zu dem BHP-Gebot. BHP könnte durch die Übernahme ein Viertel des weltweiten Kali-Marktes kontrollieren und will sich damit an die Spitze der wiedererstarkten Düngemittelindustrie setzen. Die Branche will von der steigenden Nachfrage vor allem in Indien und China profitieren. Besonders in China wird der Übernahmepoker jedoch mit Argwohn verfolgt. Einige Importeure erwarten Nachteile bei einem Zusammenschluss von BHP und Potash. China ist der weltgrößte Importeur von Kali, einem wichtigen Dünger-Rohstoff.
Quelle: ntv.de, rts