Wirtschaft

Erzriese doch noch zu retten? BHP und Rio baggern weiter

Es geht um 116 Mrd. Dollar. Das ist der Wert eines fusionierten australischen Eisenerzgeschäfts der Branchengrößen BHP Billiton und Rio Tinto. Wettbewerbsbehörden bereitet die schiere Größe Kopfzerbrechen, auch wegen der Auswirkungen auf die Stahlbranche. BHP und Rio zeigen sich aber hartnäckig.

Eisenerzabbau in Australien ist ein Riesengeschäft.

Eisenerzabbau in Australien ist ein Riesengeschäft.

(Foto: REUTERS)

Es geht um Milliardengeschäfte, Macht und die Zukunft - und da bleibt man am Ball, auch wenn Schwierigkeiten auftauchen: Trotz des Widerstands der Wettbewerbshüter werden die australischen Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton deshalb ihre milliardenschweren Fusionspläne vermutlich nicht so schnell begraben. Angesichts einer drohenden Vertragsstrafe von umgerechnet etwa 200 Mio. Euro (275 Mio. Australische Dollar) erwarten Experten, dass die Unternehmen alles versuchen werden, die Regulierungsbehörden in der EU und auf anderen Märkten in den kommenden Monaten von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Die Fusion muss laut einer Vereinbarung bis zum 31. Dezember unter Dach und Fach sein.

Das Bundeskartellamt hatte sich gegen die geplante Verschmelzung der westaustralischen Eisenerz-Aktivitäten gewandt. Nach derzeitigem Stand werde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens untersagt werden, teilten die Wettbewerbshüter mit. Das Kartellamt prüft den Fall, weil auch deutsche Stahlhersteller von den Folgen der Fusion betroffen wären.

Es geht um 116 Mrd. Dollar

Der europäische Stahlherstellerverband begrüßte die deutsche Entscheidung und zeigte sich zuversichtlich, dass auch die EU-Regulierungsbehörde zu dem selben Schluss kommen würde. Kreisen zufolge will die Kommission in Kürze Bedenken gegen die Pläne anmelden. Auch die Behörden in Australien und Japan prüfen das Vorhaben.

Rio Tinto ist der weltweit zweitgrößte Eisenerzproduzent, BHP Billiton die Nummer drei. Die beiden Unternehmen hatten angekündigt, ihre Eisenerzproduktion im Westen Australiens in einem Joint Venture zu bündeln, das ein Geschäftsvolumen von 116 Mrd. Dollar hätte.

Quelle: ntv.de, rts

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