Wirtschaft

München trotzt der Auto-Krise BMW dreht mächtig auf

Die Türme der BMW-Zentrale in München: "Wir spüren derzeit wie auch die gesamte Branche einigen Gegenwind."

Die Türme der BMW-Zentrale in München: "Wir spüren derzeit wie auch die gesamte Branche einigen Gegenwind."

(Foto: dpa)

BMW überrascht die Anleger mitten in der Auto-Krise mit guten Zahlen: Trotz der Absatzflaute in Europa kann der Münchner Konzern seinen Überschuss um fast ein Fünftel nach oben schrauben. Entsprechend optimistisch sind die Bayern für den Rest des Jahres.

"Wir rechnen auch im vierten Quartal mit einer positiven Absatzentwicklung."

"Wir rechnen auch im vierten Quartal mit einer positiven Absatzentwicklung."

(Foto: dapd)

Trotz der Autokrise in Europa hat der Oberklasse-Hersteller BMW im dritten Quartal überraschende starke Ergebnisse eingefahren. Vor allem dank kräftig wachsender Verkaufszahlen in den USA und in China kletterte der Umsatz zwischen Juli und September um fast 14 Prozent auf rund 18,8 Mrd. Euro, teilte der Dax-Konzern mit.

Das Ergebnis vor Steuern kletterte auf 1,987 Mrd. Euro, das sind 17,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Unterm Strich stieg der Gewinn um 16 Prozent auf 1,289 Mrd. Euro. Analysten hatten mit einem Überschuss von 1,092 Mrd. und einem Ergebnis vor Steuern von 1,669 Mrd. Euro gerechnet.

Für das Gesamtjahr bekräftigte BMW die Prognose, wonach der Konzern neue Bestmarken bei Absatz und Vorsteuergewinn erzielen will. "Wir spüren derzeit wie auch die gesamte Branche einigen Gegenwind", sagte Vorstandschef Norbert Reithofer.

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In der Kernsparte Automobile könnte sich die Abkühlung des Marktumfeldes in den Zahlen niederschlagen. BMW geht aber weiter davon aus, in der Sparte eine Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von acht bis zehn Prozent, idealerweise am oberen Rand, zu erzielen. Im dritten Quartal waren es 9,6 Prozent.

"Wir rechnen auch im vierten Quartal mit einer positiven Absatzentwicklung, wobei wir uns wie die gesamte Branche weiterhin mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert sehen", sagte Reithofer. Weltweit hat BMW im dritten Quartal 435.000 Autos verkauft. "Wir liegen auf Kurs, neue Bestmarken bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern zu erreichen." Bis Jahresende will BMW mehr als 1,7 Mio. Autos verkauft haben.

"Zunehmende Kaufzurückhaltung"

Von Januar bis September hat der Erzrivale von Audi und Daimler bereits mehr als 1,3 Mio. Stück geschafft. Während BMW in den USA und in China in dieser Zeit deutlich zulegte, bremste die Absatzkrise den Konzern in Europa deutlich, wenngleich mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent und rund 640.000 verkauften Autos auf dem Heimatkontinent noch immer ein Plus in den Büchern steht. Fast die Hälfte seiner Autos setzt der Dax-Konzern nach wie vor in Europa ab.

Und dort bleibt die Lage insgesamt schwierig. "Insbesondere die zunehmende Kaufzurückhaltung in den von der Schuldenkrise besonders betroffenen Ländern stellt einen wesentlichen Risikofaktor für die Zukunft dar", heißt es im Quartalsbericht. Reithofer sagt: "Wir spüren derzeit wie auch die gesamte Branche einigen Gegenwind." Bis auf weiteres, schreibt BMW, werde die Staatsschuldenkrise in Europa erheblichen Einfluss auch auf die weltweite Konjunkturdynamik haben. Alle Vorhersagen beruhten darauf, dass die Lage nicht schlimmer wird.

Große Hoffnungen setzt BMW weiter vor allem auf Schwellenländer wie China, Brasilien oder Russland. "Allerdings ist auch für die großen Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien bis auf weiteres nicht mit den gewohnt hohen Wachstumsraten zu rechnen", heißt es im Quartalsbericht. Dazu kommen, dass die Sparpolitik in fast allen Industriestaaten den Wachstumsausblick dämpfe.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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