Arbeitszeiten nach Absatzlage BMW lässt flexibel arbeiten
28.10.2012, 14:22 Uhr
Künftig können Produktionsengpässe und Absatzflauten auch mit Festangestellten gepuffert werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Autobauer BMW wird seine Produktion künftig schneller der Auftragslage anpassen. Das System der Arbeitszeitkonten wird dafür deutlich erweitert. Die Belegschaft wird künftig flexibler sein müssen. Der Betriebsrat gibt grünes Licht.
Der Autobauer BMW hat sich mit seinem Betriebsrat auf flexiblere Arbeitszeiten geeinigt. Damit werde die Beschäftigung gesichert, sagte ein BMW-Sprecher in München. Er bestätigte im Grundsatz einen entsprechenden "Spiegel"-Bericht, betonte aber, dass es nicht nur um ein Anti-Krisen-Programm gehe. Die Arbeitszeit richtet sich in Zukunft stärker nach dem Autoabsatz: Wenn die Nachfrage steigt, sind leichter Sonderschichten möglich. Bei einem Absatzrückgang können die Arbeitszeitkonten ins Minus gehen.
Laut "Spiegel" könnte der Münchner Autokonzern nun einen Verkaufseinbruch von 20 Prozent verkraften, ohne Verluste zu erwirtschaften. Die Belegschaft, einschließlich der Leiharbeiter, müsste nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten, sie würde auch nicht auf Kurzarbeit gesetzt. BMW könne einen Teil der Erfolgsprämie für seine Belegschaft als Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto gutschreiben. Der Plan sehe auch kollektive Urlaubsentnahmen vor. In einer Krise könne BMW die Werke bis zu fünf Wochen schließen. Die Belegschaft müsste in dieser Zeit fünf Wochen ihres Jahresurlaubs nehmen.
Bereits Ende September hatte BMW die Vereinbarung geschlossen und in der Grundausrichtung bekanntgegeben. IG Metall und Betriebsrat hatten dem Konzern zuvor ausufernde Leiharbeit und Lohndumping vorgeworfen. Nach der Vereinbarung kann BMW Auftragsspitzen oder Einbrüche nun auch mit festangestellten Mitarbeitern besser abfedern.
Quelle: ntv.de, dpa