Wirtschaft

Rover-Pensionslasten BMW schließt Versicherung ab

Der Münchner Autobauer will die Probleme aus den Pensionslasten bei der ehemaligen Tochter Rover vom Tisch haben. Die Deutsche-Bank-Tochter Abbey Life übernimmt knapp drei Milliarden Pfund an sogenannten Langlebigkeitsrisiken. Wie viel Geld BMW für diese Versicherung zahlt, wird nicht mitgeteilt.

Das Rover-Desaster belastet BMW bis heute.

Das Rover-Desaster belastet BMW bis heute.

Zehn Jahre nach dem Debakel mit Rover will BMW teure Altlasten in den Griff kriegen. Weil der Münchner Autobauer rund 60.000 Rentnern in Großbritannien Pensionen zahlen muss und sich Dauer und Höhe dieser Verpflichtungen schlecht kalkulieren lassen, hat er dafür jetzt eine Versicherung abgeschlossen.

Die Deutsche-Bank-Tochter Abbey Life übernimmt knapp drei Milliarden Pfund (rund 3,4 Milliarden Euro) an sogenannten Langlebigkeitsrisiken. Für BMW werden damit die noch offenen Belastungen planbar.

Bei den Ruheständlern handelt es sich den Angaben zufolge zum großen Teil um frühere Rover-Mitarbeiter. Die Münchner hatten den britischen Traditionsautobauer 1994 übernommen und nach Milliardenverlusten im Jahr 2000 für den symbolischen Preis von zehn Pfund wieder verkauft. Die Marken Rover, Land Rover und MG wurden veräußert, lediglich Mini blieb bei BMW. Seit 2003 produzieren die Münchner zudem Rolls-Royce-Luxuslimousinen in England.

Ab bestimmtem Alter zahlt Versicherung

In Großbritannien drücken die Pensionslasten den Konzern besonders, weil die Zahl der Rentner mit rund 60.000 recht hoch ist. Bei Rover waren kurz vor dem Verkauf knapp 30.000 Menschen beschäftigt. Heute hat der BMW-Konzern in Großbritannien 6600 Mitarbeiter, weltweit sind es circa 96.000. Wie viel Geld der Autobauer in Zukunft durch die Auslagerung spart, ließ der Sprecher offen.

Mit Langlebigkeitsversicherungen schützen sich Unternehmen davor, dass sie infolge der steigenden Lebenserwartung länger Pensionen zahlen müssen als statistisch kalkuliert. In solchen Fällen übernimmt die Versicherung ab einem bestimmten Alter eines Rentners bis zum Lebensende die Pensionszahlungen.

Wie viel Geld BMW für die erste Versicherung dieser Art im Konzern zahlen muss, wollte der Sprecher ebenfalls nicht sagen. Abbey Life sichert die Langlebigkeitsrisiken ab und lagert wiederum einen Teil davon an ein Konsortium von Rückversicherern aus. Die Hannover Rück, die mit an Bord ist, erwartet aus der Transaktion Bruttoprämien von rund 80 Millionen Pfund (90 Millionen Euro) pro Jahr.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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