Zahlen besser als am Markt erwartet BMW wieder in der Spur
11.03.2010, 11:21 UhrDer deutsche Autobauer wartet überraschend mit seinen Zahlen auf: Danach verdient BMW im Krisenjahr 2009 zwar deutlich weniger Geld. Aber das Ergebnis bricht bei weitem nicht so stark ein wie erwartet. Trotz des Gewinnrückgangs will BMW in diesem Jahr eine stabile Dividende zahlen. An der Börse kommen die Zahlen gut an.
Der Luxusautobauer hat im Krisenjahr 2009 deutlich weniger Geld verdient. Sowohl die EInnahmen als auch das Nachsteuerergebnis gaben 2009 deutlich nach. Gleichzeitig ist der Gewinn weniger stark eingebrochen als erwartet. Das geht aus den überraschend vorgelegten vorläufigen Zahlen hervor. Die Ergebnisse waren erst für kommenden Mittwoch erwartet worden.
Der Überschuss rutschte auf 210 Mio. Euro ab, wie der Konzern mitteilte. Das sind zwar 36,4 Prozent weniger als im Vorjahr, aber deutlich mehr als die 174 Mio. Euro, mit denen Analysten im Schnitt gerechnet hatten. Grund für den Rückgang ist die im Zuge der Wirtschaftskrise eingebrochene Nachfrage und eine gestiegene Steuerquote.
Nach Steuern weniger, vor Steuern mehr
Beim Ergebnis vor Steuern (EBT) übertraf BMW mit 413 Mio. Euro das Vorjahresergebnis um 17,7 Prozent (351 Mio. Euro). Der Schwund bei den Verkaufszahlen drückte den Umsatz gleichzeitig um 4,7 Prozent auf 50,6 Mrd. Euro zurück. Die Kernsparte Automobile schrieb im Schlussquartal nach vier Verlustquartalen in Folge wie angekündigt schwarze Zahlen. Damit kam der Konzern besser durch die Branchenkrise als erwartet.
An der Börse wurden die Zahlen zunächst gut aufgenommen, die Aktie legte nach den Zahlen zu. Trotz des Gewinnrückgangs will BMW im Gegensatz zum Konkurrenten Daimler in diesem Jahr eine stabile Dividende von 30 Cent je Stammaktie und 32 Cent je Vorzugsaktie zahlen. Nach Einschätzung eines Händlers befindet sich BMW damit "wieder auf der Spur". Der Aktienmarkt honorierte die Zahlen, acuh wenn die Gewinne aufgrund von Gewinnmitnahmen schnell wieder bröckelten. "Die Zahlen liegen allesamt über den Erwartungen", sagte ein Börsianer.
"Wir haben uns 2009 in einem weltweit schwierigen Marktumfeld gut geschlagen. Unser Kostenmanagement sowie die gezielten Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz zeigen Wirkung, auch wenn die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich zu spüren waren", sagte Vorstandsvorsitzender Norbert Reithofer. Für das laufende Jahr zeigte sich der Dax-Konzern vorsichtig optimistisch. Dank neuer Modelle und einer Erholung der Konjunktur soll der Absatz im einstelligen Prozentbereich auf über 1,3 Mio Fahrzeuge steigen.
Sparkurs zahlt sich aus
Dass die Münchener trotz der Wirtschaftskrise und deren massiven Folgen auf die Nachfrage nach hoch preisigen Fahrzeugen im Jahr 2009 Gewinn geschrieben haben, kommt nicht ganz überraschend. Das Management hatte stets betont, dass die Gewinnschwelle erreicht werden würde, sollte der Absatzrückgang auf 15,0 Prozent begrenzt bleiben. 2009 verkaufte BMW knapp 1,3 Mio Autos, davon 1,07 Mio der Kernmarke. Das entspricht einem Minus von gut einem Zehntel.
In der Gewinnzone gehalten hat BMW unter anderem die strikte Kostendisziplin. Um die Auswirkungen der schwachen Nachfrage abzufedern, hatte das Management bereits frühzeitig auf die Kostenbremse getreten. Insgesamt sollen bis 2012 deutlich mehr 6 Mrd Euro eingespart werden. Im Zuge der Sparbemühungen sank die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr um knapp 4.000 auf gut 96.200.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa/DJ