Wirtschaft

Schwarze Zahlen auch in der Krise BMW will Abschwung trotzen

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(Foto: dapd)

Von einer Rezession will BMW nichts wissen. Die Verkäufe laufen besser denn je, die Produktion läuft am Anschlag. Auch bei einer deutlichen Wachstumsabkühlung rechnet der Autobauer weiterhin mit Gewinnen.

BMW setzt seine Rekordfahrt fort. Der Autobauer spürt aktuell keinen Rückgang der Nachfrage und sieht sich auch für eine etwaige neue Krise gut gewappnet. "Wenn das Gleiche wie 2008 noch einmal passieren würde, würde das Unternehmen ohne Verlust durch eine solche Krise durchmarschieren", sagte Finanzvorstand Friedrich Eichiner im Vorfeld der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA.

"Momentan sehen wir keine Vorboten einer Rezession." Im Gegenteil, der August habe beim Auftragseingang und Absatz positiv überrascht. Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers war der Autoabsatz im Herbst 2008 um mehr als ein Fünftel eingebrochen. "Unsere Fabriken arbeiten weiterhin voll am Anschlag", sagte Eichiner in München. Der Absatz legte im August noch einmal um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf knapp 111.000 Wagen zu und erreichte damit einen neuen Bestwert für den Sommermonat.

Bestmarken trotz langsamerer Gangart

Gleichwohl erwartet Eichiner, dass sich das Wachstumstempo nach der Aufholjagd in den nächsten Monaten verlangsamt. Seit Jahresbeginn stiegen die Verkäufe um fast 17 Prozent auf mehr als 1 Mio. Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern einen Rekordabsatz von mehr als 1,6 Mio. Autos an. Auch bei Umsatz und Gewinn werden Bestmarken erwartet.

Die positive Entwicklung wirkt sich auch auf die Beschäftigten aus: Bis zum Jahresende will Personalvorstand Holger Krüger 3500 neue Mitarbeiter gefunden haben. Gut ein Drittel werde für den Standort München gesucht, in Deutschland insgesamt sollen es 1800 neue Beschäftigte sein.

Für einen möglichen Abschwung sieht Eichiner den Autobauer gut gerüstet: "Das Unternehmen ist gut für die Zukunft aufgestellt, auch wenn es mal ein bisschen härter kommen sollte." Dazu hat BMW die Kosten gesenkt, das Geschäft mit den Finanzdienstleistungen neu geordnet und die Produktion flexibler aufgestellt. Mit jedem neuen Fahrzeugmodell werde weiter an der Effizienzschraube gedreht, sagte der Manager. Bei der Neuauflage des 1er-Modells seien beispielsweise die Kosten um sieben bis neun Prozent reduziert worden, für die neue Generation des Verkaufsschlagers 3er-Reihe stellte Eichiner eine ähnliche Größenordnung in Aussicht.

Elektro-BMW profitabel

Eichiner bekräftigte, der i3 - das erste rein elektrisch angetriebene Fahrzeug der Bayern - solle von Anfang an mit Gewinn verkauft werden. Ob auch die Kosten für Forschung und Entwicklung gedeckt werden könnten, hänge von der Anzahl der verkauften Wagen ab. Der tatsächliche Markt für Elektroautos sei schwer einzuschätzen. Der Manager zitierte Marktstudien, nach denen 2020 nur 5 bis 15 Prozent der Fahrzeuge elektrisch fahren werden. Der i3 soll in zwei Jahren auf den Markt kommen und nach Angaben von BMW-Chef Norbert Reithofer weniger als 40.000 Euro kosten.

Trotz der drohenden Pleite von Saab sieht Eichiner in der Motorenlieferung an Dritte weiter eine interessante Geschäftsperspektive. BMW sollte die Schweden von 2012 an mit Vierzylindermotoren versorgen. Die Verträge seien aber so gestaltet, dass für BMW kein Schaden entstehe, sagte Eichiner. "Wir werden nicht auf Kosten sitzen bleiben."

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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