US-Aufsicht weiß von nichts BP darf nicht bohren
04.04.2011, 08:10 Uhr
So schnell wird BP dem Meeresboden wohl nicht näher kommen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fast pünktlich zum Jahrestag der Ölpest im Golf von Mexiko soll BP Medienberichten zufolge wieder Öl im Golf von Mexiko suchen dürfen. Allein wissen die US-Aufsichtsbehörden von solchen Vereinbarungen nichts.
Die US-Aufsichtsbehörden haben einen Bericht zurückgewiesen, wonach dem Ölkonzern BP die Fortsetzung von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko gestattet worden sei. "Es gibt keine solche Vereinbarung", sagte eine Sprecherin. Die "Sunday Times" und die "Financial Times" hatten berichtet, dass sich der britische Konzern für die Zulassung auf schärfere Sicherheitsvorgaben eingelassen habe. Nach dem Untergang der BP-Plattform "Deepwater Horizon" waren die Auflagen bereits verschärft worden. BP hatte sich zu dem Bericht nicht äußern wollen.
Das für die schlimmste Ölpest der US-Geschichte mitverantwortliche Unternehmen habe von den amerikanischen Behörden die Erlaubnis erhalten, seine existierenden Plattformen ab Juli wieder in Betrieb zu nehmen, schrieben die Zeitungen zuvor übereinstimmend.
Im Gegenzug habe sich BP verpflichtet, den Behörden jederzeit Zugang zu den Bohrinseln zu gewähren. Außerdem habe das Unternehmen in einer Vereinbarung zugesichert, seine Notfallpläne nach der Katastrophe verbessert zu haben, bei der 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer strömten.
Neue Bohrungen nicht ausgeschlossen
In der Vergangenheit hatte US-Präsident Barack Obama mehrfach klar gemacht, dass es wieder Genehmigungen für Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko geben werde. Die Auflagen würden aber wesentlich strenger werden als früher. Die heimische Ölförderung ist für den Präsidenten auch nach der Ölpest eine wichtige Säule der Energiesicherheit in den USA.
BP ist den Berichten zufolge mit 20 Ölfeldern der größte Lizenznehmer für Tiefseeölfelder im Golf von Mexiko. Die Katastrophe im Golf von Mexiko hatte BP in eine schwere Krise gestürzt. Die Kosten für das Öl-Desaster im Golf von Mexiko bezifferten die Briten insgesamt auf knapp 41 Mrd. Dollar (28,8 Mrd. Euro). Das Geschäftsjahr 2010 endete für das Unternehmen unterm Strich mit einem Minus von 4,9 Mrd. Dollar.
Es dauerte damals rund vier Monate, bis die defekte Quelle in 1500 Metern Tiefe im August geschlossen werden konnte. Eine US-Regierungskommission warf den beteiligten Unternehmen "massive Managementfehler" vor.
Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts