"Deepwater Horizon"-Katastrophe BP erhält Milliarden-Zahlung
17.10.2011, 11:34 Uhr
Der Kampf gegen die Katastrophe dauerte Monate, der Kampf gegen die Folgen wird noch Jahre dauern.
(Foto: Reuters)
Die "Deepwater Horizon"-Explosion im Golf von Mexiko im April 2010 ist eine der größten Ölkatastrophen der Welt. Die Kosten liegen laut offiziellen Schätzungen bei rund 40 Milliarden Dollar. Die Schuldfrage ist ebenso schwer zu klären wie die Höhe der endgültigen Entschädigungen. Aber es gibt Fortschritte - und BP-Aktien legen zu.
Nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko hat sich der britische Ölkonzern BP mit einem früheren Partner über Entschädigungszahlungen geeinigt. Das teilte das Unternehmen mit. Demnach zahlt der Ölfeldbetreiber Anadarko Petroleum 4 Mrd. Dollar (2,88 Mrd. Euro) an den britischen Ölkonzern und beide Seiten verzichten auf weitere Forderungen. Umgekehrt werde BP für die Schadensersatzforderungen aufkommen, die im Zuge der Ölpest auf Anadarko zukommen.
BP erklärte, das Geld werde dazu in einen 20-Mrd.-Dollar-Topf fließen. Anadarko war zu einem Viertel am Ölprojekt rund um die Bohrinsel "Deepwater Horizon" beteiligt und überträgt seine Anteile nun an BP.
Kosten und Entschädigungen
Die Explosion der "Deepwater Horizon" im April 2010 verursachte die schlimmste Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. Monatelang strömte Erdöl ungehindert aus, da es nicht gelang, das Bohrloch zu verschließen. Die größte Herausforderung war die Tiefe, in der die Bohrung stattgefunden hatte - etwa 1500 Meter unter der Wasseroberfläche. Erst Mitte Juli konnte das Bohrloch verschlossen und der Ölfluss gestoppt werden. Schätzungen zufolge kosten die Folgen der Ölkatastrophe BP 40 Mrd. Dollar.
Zuvor hatte sich BP bereits mit zwei weiteren Firmen, MOEX und Weatherford, geeinigt. Auch andere beteiligte Unternehmen wie Halliburton und Transocean müssten sich "angemessen beteiligen", forderte BP.
An der Londoner Börse konnten die BP-Aktien zum Wochenauftakt zulegen. Dennoch liegt der BP-Kurs noch immer rund 40 Prozent unter dem Wert von vor der "Deepwater Horizon"-Katastrophe.
Quelle: ntv.de, bad/dpa