Wirtschaft

Nach der Ölpest im Golf von Mexico BP erwartet neue Strafen

Absaugen, auflösen oder einfach abfackeln: treibendes Öl im Golf von Mexiko (Archivbild von Juli 2010).

Absaugen, auflösen oder einfach abfackeln: treibendes Öl im Golf von Mexiko (Archivbild von Juli 2010).

(Foto: REUTERS)

Die bislang schlimmste Ölpest der Geschichte vor der Südküste der Vereinigten Staaten kostet die beteiligten Unternehmen noch einmal richtig Geld: Eine nach dem Untergang der Bohrplattform "Deepwater Horizon" eingerichtete Umweltschutzbehörde verhängt gegen Transocean, Halliburton und BP hohe Strafzahlungen.

Rund 18 Monate nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko hat die für Tiefseebohrungen zuständige US-Behörde Strafen gegen den britischen Ölkonzern BP verhängt.

Zum Unglückszeitpunkt verantwortlicher BP-Chef: Tony Hayward, hier bei einem Ortstermin im Golf von Mexiko im Mai 2010.

Zum Unglückszeitpunkt verantwortlicher BP-Chef: Tony Hayward, hier bei einem Ortstermin im Golf von Mexiko im Mai 2010.

(Foto: REUTERS)

Erstmals bestraften die Aufseher dabei gleichzeitig auch die beiden wichtigsten Vertragspartner von BP. Um die Schuldfrage, wer im Detail für die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten letztendlich verantwortlich ist, wird zwischen den beteiligten Unternehmen heftig gerungen.

Die neu gegründete Behörde für Umweltsicherheit erklärte BP, Transocean und Halliburton in insgesamt 15 Fällen der Rechtsverstöße für schuldig. Wie hoch die Strafen ausfallen, wurde zunächst nicht bekannt. Je Anschuldigungspunkt können bis zu 35.000 Dollar pro Tag fällig werden.

Damit bleiben die Belastungen gemessen an Erträgen und Umsätzen im Ölgeschäft überschaubar. Schlimmstenfalls stehen Summen im oberen zweistelligen Millionenbereich zur Debatte. Allein im zweiten Quartal 2011 - ein Jahr nach Beginn der Katastrophe - hatte BP ein Nettoergebnis von 5,3 Mrd. Dollar ausgewiesen.

Die Schweizer Transocean war der Betreiber der Ölplattform Deepwater Horizon, nach deren Explosion im April 2010 monatelang Rohöl ins Meer floss. Der US-Konzern Halliburton war dagegen für die Bohrloch-Zementierung zuständig.

BP streitet sich mit beiden Unternehmen vor Gericht über die Verantwortlichkeiten in der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der USA. Transocean kündigte an, gegen die Entscheidung der US-Behörde Berufung einzulegen. BP erklärte, der Konzern fordere andere Unternehmen weiterhin auf, ihre Verantwortung anzuerkennen. Bei Halliburton war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Quelle: ntv.de, rts

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