Gerüchte um Verkauf von Aral BP hält an Service fest
01.08.2010, 10:07 UhrDer britische Energiekonzern steht wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko finanziell stark unter Druck. Da verwundert es nicht, dass auch über einen Verkauf der Aral-Tankstellen in Deutschland ausgiebig spekuliert wird. So groß scheint der Druck dann aber doch nicht zu sein.
Der britische Ölkonzern BP hat Berichte um den Verkauf seiner Aral-Tankstellen in Deutschland zurückgewiesen. Die zusätzlichen Mittel, die das Unternehmen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko braucht, sollten hauptsächlich aus Verkäufen in der Produktionssparte kommen.
Das sagte ein Sprecher am Vortag in London gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Der Service-Bereich stehe derzeit nicht zur Debatte. BP wolle solche Spekulationen grundsätzlich auch nicht weiter dementieren. Laut Reuters verwies BP Europa auf frühere Berichte, wonach der Konzern beabsichtigt, erst einmal Vermögensteile aus dem Upstreambereich, also der Exploration und Produktion, zu veräußern.
Von Aktivitäten aus dem Raffinerie- und Marketingbereich, die zum Verkauf stünden, sei dies schon seit längerem bekannt. In diesem Zusammenhang sei die Veräußerung der Vertriebsaktivitäten in Frankreich geplant. Auch Branchenexperten halten einen Verkauf der Aral-Tankstellen für eher unwahrscheinlich.
Die Konkurrenz schläft nicht
Das Magazin "WirtschaftsWoche" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf beteiligte Investmentbanker, BP wolle die Tankstellenkette Aral verkaufen. Die Banker schätzten den Wert von Aral mit seinen 2500 Tankstellen auf gut zwei Mrd. Euro, heißt es in dem Bericht. Die Kette ist Marktführer in Deutschland und ist insbesondere mit ihren Tankstellen-Shops sehr erfolgreich. Als mögliche Interessenten werden der französische Mineralölkonzern Total, der europäische Tankstellenverbund Avia und der russische Ölkonzern Rosneft genannt.
BP will in den kommenden Monaten Besitz in Milliarden-Wert verkaufen, um die Kosten für die Ölpest im Golf von Mexiko bezahlen zu können. Mitte Juli begann der Verkauf des Tafelsilbers mit mehreren Öl- und Gasfeldern in den US-Bundesstaaten Texas und New Mexiko sowie in Kanada und der ägyptischen Wüste.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa