Wirtschaft

Frist läuft ab BP ringt um Partner Rosneft

Die Partnerschaft des britischen Ölkonzerns BP mit dem russischen Unternehmen Rosneft hängt am seidenen Faden. Kurz vor Ablauf der Zustimmungsfrist legt sich das Oligarchen-Konsortium AAR noch immer quer. AAR selbst will mit Rosneft in der Arktis Öl fördern.

BP-Chef Bob Dudley (links) mit seinem Rosneft-Kollegen Eduard Kudainatow.

BP-Chef Bob Dudley (links) mit seinem Rosneft-Kollegen Eduard Kudainatow.

(Foto: REUTERS)

Der britische Ölkonzern BP kämpft fieberhaft um seine Partnerschaft mit dem russischen Energiekonzern Rosneft. Kurz vor Ablauf einer wichtigen Frist führte BP Kreisen zufolge Gespräche mit den russischen Miteignern des Joint-Ventures TNK-BP, die den Rosneft-Deal bislang noch blockieren.

Den Briten blieb noch bis Dienstagfrüh Zeit, um den mit Rosneft vereinbarten Aktientausch im Volumen von 16 Milliarden US-Dollar unter Dach und Fach zu bringen. Dazu war aber eine Einigung mit dem Oligarchen-Konsortium AAR nötig, das die andere Hälfte an TNK-BP hält.

AAR kämpft seit Monaten erbittert gegen die Kooperation von BP mit Rosneft, weil es sich dabei übergangen fühlt. BP käme über den russischen Ölgiganten an große Gebiete in der südlichen Karasee heran. Dort vermuten die Briten Milliarden Barrel an Erdöl und Gas. AAR dagegen wollte selbst mit Rosneft in der Arktis Öl fördern.

BP und die vier Oligarchen verhandelten über eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten, hieß es von mehreren Seiten. Zum einen werde diskutiert, ob BP und Rosneft die Joint-Venture-Partner der Briten ausbezahlen. Nach Worten von BP-Chef Bob Dudley hat das AAR-Konsortium ein Angebot von 27 bis 28 Milliarden Dollar für seinen Anteil an TNK-BP ausgeschlagen.

Zweifel am Sinn der Vereinbarung

Den Kreisen zufolge verlangen die Oligarchen mehr als 30 Milliarden Dollar, was BP und Rosneft zu viel sei. Im Gespräch sei aber auch noch eine weitere Verschiebung oder ein Verzicht auf die Frist durch Rosneft. Außerdem könnte Rosneft doch noch davon überzeugt werden, TNK-BP als Partner bei der Förderung einzusetzen, hieß es. Bislang lehnt der Energiekonzern dies ab mit der Begründung, das Joint Venture verfüge nicht über die dazu erforderliche Erfahrung.

Analysten äußern Zweifel am Sinn der Vereinbarung zwischen BP und Rosneft. "Wenn BP aussteigt, wäre das nicht notwendig ein Desaster", stellten die Experten von Evolution Securities fest. "Es wäre besser als eine hastige Einigung mit AAR, die sich langfristig als schädlich herausstellen könnte."

Quelle: ntv.de, rts

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