Wirtschaft

"Golf von Mexiko hat sich erholt" BP stutzt Ölpest-Entschädigung

Das Gros des ausgelaufenen Öls wurde niemals aufgefangen.

Das Gros des ausgelaufenen Öls wurde niemals aufgefangen.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Im Golf von Mexiko boomt der Tourismus, die Fischgründe erholen sich und die Krabbensaison läuft auf Hochtouren" berichtet der britische Ölkonzern. Zahlungen für künftige Einbußen Einzelner seien damit nicht mehr notwendig. Aus dem 20-Mrd-Entschädigungsfonds sind erst 4,5 Milliarden ausgezahlt - und dabei soll es bleiben.

Vor einem Jahr noch protestierten die Menschen am Golf von Mexiko gegen die Wiederaufnahme der Ölförderung im Golf von Mexiko.

Vor einem Jahr noch protestierten die Menschen am Golf von Mexiko gegen die Wiederaufnahme der Ölförderung im Golf von Mexiko.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der britische Ölkonzern BP will die Entschädigungen für Opfer der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zurückfahren. Da sich die Region erholt habe, sollten die Zahlungen für künftige Einbußen Einzelner und Unternehmen eingestellt werden, heißt es in einem Papier des Konzerns an den Entschädigungsfonds. Demzufolge boome die Tourismusindustrie, die Fischgründe hätten sich erholt und die jüngste Krabbenfang-Saison sei die beste seit Jahren. BP hat die Kosten der Katastrophe 2010 auf 41,3 Milliarden Dollar beziffert, 20 Milliarden Dollar davon für die Entschädigung der Opfer. Bislang hat der Entschädigungsfonds mehr als 4,5 Milliarden Dollar an über 195.000 Betroffene ausgezahlt.

Alle "legitimen Ansprüche" würden weiterhin erfüllt, betont BP in dem 29-seitigen Papier. Die Bewertung künftiger Verluste müsse aber angesichts der jüngsten positiven Wirtschaftsentwicklung in der Region überprüft werden. Anfang des Jahres hatte der Konzern den Verwalter des Entschädigungsfonds, Kenneth Feinberg, bereits dafür kritisiert, mögliche zukünftige Schäden zu hoch anzusetzen.

Die BP-Ölbohr-Plattform "Deepwater Horizon" war im im April 2010 explodiert und gesunken. Bei der Explosion der Bohrinsel kamen elf Arbeiter ums Leben, im Anschluss flossen Millionen Liter Erdöl ins Meer. Die US-Küste wurde dadurch genauso wie wichtige Krabben- und Fischfang-Gewässer verschmutzt. Touristen blieben der Unglücksregion fern.

Quelle: ntv.de, AFP

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