Wirtschaft

Abu Dhabi zahlt eine Milliarde Dollar BP verkauft Nordsee-Ölfelder

Ein Bohrinsel-Mitarbeiter auf der Ben Nevis-Plattform in der Nordsee.

Ein Bohrinsel-Mitarbeiter auf der Ben Nevis-Plattform in der Nordsee.

Der britische Mineralölkonzern BP sammelt weiter Geld für die Kosten der Ölkatastrophe im Golf ein: Um seine Rekordstrafe begleichen zu können, verkauft der Ölmulti Öl- und Gasfelder in der Nordsee. Käufer ist ausgerechnet Abu Dhabi.

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BP verkauft für umgerechnet rund eine Milliarde Euro eine Reihe von Ölfeldern in der Nordsee an Abu Dhabi. Der britische Konzern hat damit sein Ziel fast erreicht, durch solche Transaktionen insgesamt 38 Mrd. US-Dollar einzunehmen, um die Kosten der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko begleichen zu können. Einschließlich des neuen Deals sind mittlerweile 37 Mrd. US-Dollar zusammengekommen.

Die Einigung ist auch ein Zeichen für die Entspannung der Beziehungen zwischen Großbritannien und Abu Dhabi. Britische Politiker und Zeitungen hatten den Emiraten angesichts des "Arabischen Frühlings" eine mangelnde Achtung der Menschenrechte vorgeworfen und damit für heftige Irritationen gesorgt. BP drohte deshalb bereits der Verlust seiner herausragenden Stellung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den die Briten seit dem Aufbau der dortigen Ölbranche in den 1930er Jahren innehaben.

Käufer der Nordsee-Ölfelder ist die Abu Dhabi National Energy (Taqa), die damit in Europa expandiert. Die Nordsee-Ölsorte Brent gehört zu den wichtigsten der Welt. Taqa ist mittlerweile global im Energiegeschäft aktiv - von Indien bis nach Kanada.

Die BP-Bohrplattform Deepwater Horizon war im April 2010 im Golf von Mexiko explodiert und hatte die schwerste Ölkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Bei der Explosion kamen elf Arbeiter ums Leben. Fast 90 Tage floss unkontrolliert Öl ins Meer, weil BP das Leck nicht stopfen konnte. Die Ölpest hinterließ enorme Schäden in der Natur sowie für die Fischerei und den Tourismus.

BP-Finanzvorstand Brian Gilvary sagte jüngst, dass nach weiteren Möglichkeiten gesucht werde, um die restlichen Finanzmittel aufzutreiben.

Quelle: ntv.de, rts

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