Aktienpaket für 7 Mrd. Euro BP verkauft an China
28.11.2010, 15:33 UhrDer britische Energieriese BP wirft weiter Ballast ab, um sich für die finanziellen Spätfolgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu wappnen. Jüngste Maßnahme: Die Trennung von einer argentischen Fördertochter. Der Verkauf spült rund 7 Mrd. Euro in die Kasse der Briten. Hinter dem Käufer steht ein Staatskonzern aus China.

Reichtum in den Gewässern vor Argentinien: Die Bohrplattform "Ocean Guardian" rund 100 Kilometer vor den Küsten der Falkland-Inseln.
(Foto: REUTERS)
Der Energiekonzern BP sammelt weitere Milliarden ein, um die Folgen der Umweltkatastrophe am Golf von Mexiko zu verkraften. Ein 60-prozentige Beteiligung an dem argentinischen Öl- und Gasproduzenten Pan America Energy (PAE) sei verkauft, teilte BP mit. Das Aktienpaket ging den Angaben zufolge für rund 7 Mrd. Dollar an das Öl- und Gasunternehmen Bridas, das damit alleiniger Eigentümer von PAE wird. Sitz von Briads ist Buenos Aires, von dort aus steuert auch PAE seine Geschäfte.
Mit der jüngsten Transaktion summieren sich die bisher getätigten Verkäufe damit auf nun auf 21 Mrd. Dollar. Seit der von BP zu verantwortenden Umweltkatastrophe am Golf von Mexiko sucht das Unternehmen unter seinem neuen Chef Bob Dudley, die Folgekosten unter anderem durch Verkäufe von Unternehmensbeteiligungen gegenzufinanzieren. Die finanziellen Belastungen für BP werden auf insgesamt 40 Mrd. Dollar geschätzt. Im Juli hatte BP Veräußerungen in Höhe von 30 Mrd. Dollar bis Ende 2011 angekündigt.
Bridas gehört zu 50 Prozent dem chinesischen Staatsunternehmen Cnooc, das sich dort im März für 3,1 Mrd. Dollar einkaufte - die bisher größte Investition für Cnooc nach der 2006 erfolgten Übernahme von Teilen eines nigerianischen Ölfelds für 2,7 Mrd. Dollar und die erste Präsenz der Chinesen in Lateinamerika.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa