Wirtschaft

"Schlecht-Wetter-Bilanz" Bahn-Gewinn halbiert sich

Neue Züge, bessere Geschäftszahlen?

Neue Züge, bessere Geschäftszahlen?

(Foto: picture alliance / dpa)

Hohe Kosten, das Hochwasser im Sommer und die Marktlage in Europa bescheren der Deutschen Bahn einen Gewinneinbruch. Die Überweisung an den Bund fällt entsprechend mager aus. Für die Beziehungspflege zur Politik gibt es eine Erklärung.

Bahn-Chef Grube ordnet den Politik-Bereich neu.

Bahn-Chef Grube ordnet den Politik-Bereich neu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bahn hat ihre Ziele für das Jahr 2013 verfehlt. Der Gewinn brach trotz eines Passagierrekords und erhöhter Fahrpreise ein. Bei einem nahezu unveränderten Umsatz von gut 39 Milliarden Euro blieb unter dem Strich ein Gewinn von 649 Millionen Euro, wie das bundeseigene Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte der Gewinn noch 1,46 Milliarden Euro betragen. Wegen des schlechten Jahresergebnisses kürzt die Bahn dem Bund auch die Dividende für das Geschäftsjahr 2013. Statt wie geplant 525 Millionen Euro schüttet die Bahn nur 200 Millionen Euro aus.

Bahnchef Rüdiger Grube begründete die Einbußen unter anderem mit der schwierigen Wirtschaftslage in Europa, unter der der Güterverkehr gelitten habe und mit höheren Personal- und Energiekosten. Darüber hinaus machten dem Unternehmen Stürme und das Hochwasser im Sommer zu schaffen, so dass das Betriebsergebnis (Ebit) um über 17 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro nachgab.

Die Zahl der Fahrgäste stieg konzernweit von 4,1 auf 4,4 Millionen. Allein im Schienenverkehr gab es 2,24 Millionen Passagiere nach 2,15 Millionen im Vorjahr. Das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft gab dennoch kräftig nach. Die Bahn bezifferte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 2,24 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 2,71 Milliarden Euro.

Vor einem Jahr hatte der Konzern für 2013 einen Umsatz von 41 Milliarden Euro und ein Ebit von 2,8 Milliarden Euro angepeilt.

Kaum Besserung in Sicht

Für dieses Jahr rechnet die Bahn kaum mit besseren Geschäften. Das Ergebnis werde in der Größenordnung des Vorjahres von 2,2 Milliarden Euro liegen, hieß es. Der Umsatz soll dabei leicht auf etwa 41 Milliarden Euro anziehen, "da vor allem das Gütergeschäft wieder in Schwung komme".

"Insgesamt sind wir im Vergleich zu 2013 etwas optimistischer", sagte Konzernchef Rüdiger Grube laut Redetext. Grund sei vor allem, dass sich die Wirtschaft wieder etwas besser entwickele.

Das schwache Ergebnis der Deutschen Bahn schlägt sich auch auf dem Gehaltszettel der Vorstände nieder. Die Bezüge von Bahn-Chef Rüdiger Grube sanken wegen niedrigerer Boni um rund 1 Million Euro auf 1,67 Millionen Euro.

Insgesamt erhielt der achtköpfige Vorstand rund 9,7 Millionen Euro nach 11,4 Millionen Euro im Vorjahr. Grube hatte kürzlich auf die für 2014 vereinbarte 20-prozentige Erhöhung seines Festgehalts von 900.000 Euro verzichtet, nachdem es wegen des Gewinneinbruchs im Konzern Debatten darüber gegeben hatte.

Beziehungspflege zur Politik

Im Zusammenhang mit dem Thema "Beziehungspflege zur Politik" schlug Grube den dem Aufsichtsrat eine zwölfmonatige Karenzzeit vor, wenn Politiker zur Bahn wechseln wollten. Den Namen des ehemaligen Kanzleramtschefs Ronald Pofalla nannte Grube auch auf Nachfrage nicht. Jedoch begründete Grube, warum der Konzern neues Personal hierfür brauche.

In den vergangene Jahren habe der Vorstand beobachtet, dass der Einfluss der politischen Rahmenbedingungen auf den Unternehmenserfolg der Bahn zunehme, sagte der Bahn-Chef "Dieses wachsende Aufgabenfeld ist für den Vorstandsvorsitzenden allein nicht mehr zu bewältigen." Zudem werde der Leiter des Bereichs "Wirtschaft, Politik und Regulierung", Georg Brunnhuber, altersbedingt ausscheiden. Deshalb müsse die politische Arbeit bei  der Bahn neu ausgerichtet und organisiert werden.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts/AFP

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