Kleiner Trost für Siemens-Kunden Bahn fordert Gratis-ICE
29.01.2012, 13:10 Uhr
So sieht er aus, der neue ICE-3: Die ersten zehn Züge kommen frühestens zum nächsten Fahrplanwechsel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das größte deutsche Eisenbahnunternehmen legt sich mit dem Zughersteller Siemens an: Die Bahn verliert beim Warten auf ihre neuen Hochgeschwindigkeitszüge langsam die Geduld. Siemens bestätigt, dass es Verhandlungen gibt. "Es ist uns sehr unangenehm", erklärt eine Sprecherin.
Die Deutsche Bahn verhandelt mit Siemens einem Zeitungsbericht zufolge über die Lieferung eines kostenlosen Zugs vom Typ ICE-3 im Wert von etwa 30 Mio. Euro. Grund sind die andauernden Lieferschwierigkeiten bei Siemens, wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet.
Der Bahn-Konzern wartet derzeit auf insgesamt 16 ICE-Züge, die schon im vergangenen Herbst hätten ausgeliefert werden sollen. Wegen technischer Probleme bei Siemens sind die Züge aber wohl frühestens Ende 2012 fertig.
Der "Gratis-ICE" sei als Entschädigung gedacht, schreibt das Blatt. Dabei habe der Industriekonzern Siemens die Wahl: "Alternativ erwartet man bei der Bahn eine 'monetäre Entschädigung' in gleicher Höhe."
Ein Bahnsprecher bestätigte auf Anfrage, dass es Verhandlungen über einen 17. Zug gegeben habe. Konkrete Vereinbarungen seien bisher aber nicht getroffen worden. Ähnlich äußerte sich eine Siemens-Sprecherin.
Zug statt Entschädigung?
Die Lieferschwierigkeiten seien auf Probleme mit einem Zulieferer bei der Zugsicherheitstechnik zurückzuführen, sagte die Sprecherin. Hier gebe es derzeit noch offene Fragen bei der technischen Zulassung der Züge.
Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel sollen aber zehn der bestellten Züge ausgeliefert werden. Die restlichen würden erst danach fertig.
"Es ist uns sehr unangenehm, dass es diese Verzögerungen gibt, daher verhandeln wir mit der Bahn über einen Ausgleich dafür", sagte die Sprecherin, ließ jedoch die Frage nach dem Gratis-ICE offen.
Quelle: ntv.de, dpa