Übernahme von Woolworth Bahn frei für Tengelmann
02.06.2010, 19:58 UhrGute Nachricht für Tengelmann und mehr als 4000 Mitarbeiter bei Woolworth: Die Wettbewerbshüter geben grünes Licht für die Übernahme der insolventen Ladenkette. Im Hintergrund freut sich ein Finanzinvestor still mit.

In vier Wochen ist in mindestens 140 Filialen Übergabe: Die Mehrheit der Woolworth-Mitarbeiter bekommen neue Verträge - für immerhin ein ganzes Jahr.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Tengelmann-Gruppe darf wie geplant die insolvente Billigkaufhauskette Woolworth übernehmen. Das Bundeskartellamt hat das Geschäft für sämtliche 162 Filialen mit zusammen 4300 Mitarbeitern nach eigenen Angaben wettbewerbsrechtlich genehmigt.
Parallel dazu hat die Mehrheit der Woolworth-Vermieter der Übernahme und Mietverträgen mit dem neuen Eigentümer zugestimmt. Dies teilte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann mit. Die Befragung der Vermieter sei allerdings noch nicht abgeschlossen.
Nach dem derzeitigen Stand könnten mindestens 140 der 162 Filialen am 1. Juli dem neuen Eigentümer übergeben werden. Vor allem der Finanzinvestor Cerberus hatte als Hauptvermieter von Woolworth auf den Zuschlag für das Tengelmann-Konsortium gedrängt.
Strapazierte Nerven
"Ich freue mich für die Mitarbeiter, dass sie nach der Zeit der Ungewissheit wieder eine neue Perspektive und Sicherheit an der Seite eines starken strategischen Investors haben", erklärte Hermann. Nunmehr seien alle Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt, ergänzte die Prokuristin der Miterwerberin HH-Holding, Maike Joost.
Die Käufer haben angekündigt, Woolworth kräftig auszubauen. In einigen Jahren könne das Filialnetz auf 500 und später sogar auf 1000 Läden wachsen, hieß es. Die Arbeitsverträge der Woolworth-Mitarbeiter sollen zunächst ein Jahr zu unveränderten Bezügen weitergeführt werden.
Nicht übernommen wird die Frankfurter Woolworth-Zentrale mit rund 200 Beschäftigten. Den Einkauf will Tengelmann zentral aus dem westfälischen Bönen steuern, wo bereits die Textiltochter Kik und die HH-Holding sitzen.
Quelle: ntv.de, dpa