Wirtschaft

Innerhalb von fünf Jahren Bahn will 14.000 Jobs streichen

Die Deutsche Bahn will einem Zeitungsbericht zufolge in den kommenden fünf Jahren rund 14.000 Stellen im Konzern abbauen. Dies sei in der Mittelfristplanung vorgesehen, die der Aufsichtsrat vergangenen Mittwoch zur Kenntnis genommen habe, berichtete der "Tagesspiegel". Ein Bahn-Sprecher wollte die Angaben nicht bestätigen.

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(Foto: dpa)

Die Bahn baut seit einiger Zeit beschleunigt Personal ab. Nach früheren Angaben aus dem Unternehmen sollen bei der Güterbahn rund 6000 Stellen gestrichen werden, in der Verwaltung stehen nach Konzernunterlagen in den beiden kommenden Jahren bis zu 2000 Stellen auf der Streichliste. Bis Ende 2010 sind in dem Unternehmen allerdings betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

Die Zeitung zitierte ein Mitglied des Aufsichtsrats mit der Aussage, die Zahl von 14.000 Stellen sei nicht außergewöhnlich hoch. In der Vergangenheit habe die Bahn zum Teil über mehrere Jahre hinweg jeweils 10.000 Arbeitsplätze gestrichen.

ICE wird auf den Kopf gestellt

Bahner haben in fast allen ICE-Zügen erhebliche Mängel festgestellt.

Bahner haben in fast allen ICE-Zügen erhebliche Mängel festgestellt.

(Foto: dpa)

Zur Beseitigung von Mängeln lässt der Staatskonzern ab Anfang nächsten Jahres die gesamte ICE-Flotte instand setzen. Grund sei ein umfangreicher Wartungsstau, berichtete das Magazin "Focus". Das Bordpersonal habe in fast allen Zügen erhebliche Mängel festgestellt. Das Projekt "ReSET 2010" solle am 18. Januar starten. Nach den Plänen der Bahn solle jeder ICE für jeweils zwei Tage in die Werkstatt geschickt werden. Einige der Züge würden in dieser Zeit durch Intercity-Züge (IC) ersetzt.

Ein Sprecher der Bahn sagte dem Magazin, man sei bemüht, Einschränkungen für die Reisenden zu vermeiden. Für die Mitarbeiter in den Werkstätten hat die Bahn dem Bericht zufolge vom 11. Januar bis zum 12. März eine Urlaubssperre verhängt und Sonderschichten eingeplant.

Fahrpreise angehoben

Für Pendler und Fernreisende in Deutschland wird das Zugfahren wieder teurer. Die Deutsche Bahn hat ihre Ticketpreise zum Fahrplanwechsel am 3. Advent im Schnitt um 1,8 Prozent angehoben. Der bundeseigene Konzern hatte die Erhöhung im Oktober mit Verweis auf höhere Personalkosten angekündigt. Auch der private Konkurrent Veolia erhöhte die Preise seines Fernzugs Interconnex in Ostdeutschland.

Eine Reservierung am Automaten kostet jetzt 2,50 Euro.

Eine Reservierung am Automaten kostet jetzt 2,50 Euro.

(Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr waren die Bahnpreise um knapp vier Prozent erhöht worden, in den Jahren zuvor jeweils um knapp drei Prozent. Dies war jedes Mal mit drastisch gestiegenen Energiepreisen begründet worden, obwohl etwa die hohen Spritpreise auch Autofahrer zum Umsteigen auf die Bahn bewegten.

Deutlich stärker als die Ticket-Preise der 1. und 2. Klasse steigen die Preise für Reservierungen: Sie werden um 50 Cent pro Fahrt angehoben und betragen nun am Schalter 4,50 Euro und 2,50 Euro am Automaten und im Internet. Einen neuen Vorstoß für eine Schaltergebühr soll es dagegen nicht geben. Im vergangenen Jahr hatten die Bahn solche Pläne nach massivem öffentlichen Protest zurückziehen müssen.

Mehr Billigtickets auf kürzeren Strecken

Der Preis für die BahnCard 50 der zweiten Klasse beträgt künftig 230 Euro (225 Euro). Die BahnCard 25 kostet weiter 57 Euro. Sie gilt künftig auch für die "Dauer Spezial"-Preise der Bahn, womit Fahrkarten besonders in reiseschwachen Zeiten günstiger zu haben sind. Außerdem werden diese Angebote auch auf kürzere Strecken unter 250 Kilometer ausgedehnt, wo sie 19 Euro pro Fahrt kosten sollen.

Im Nahverkehr steigen die Zeit- und Einzelkartenpreise zwar um 2,2 Prozent. Die Pauschalpreise für Ländertickets bleiben aber weitgehend stabil blieben, so dass die Gesamterhöhung auch hier bei rund 1,8 Prozent liege.

Insgesamt erwartet sich die Bahn durch die höheren Preise Mehreinnahmen von rund 50 Mio. Euro, dabei den Großteil im Fernverkehr. Das Unternehmen geht davon aus, dass man in der Sparte ebenso wie im Nahverkehr in diesem Jahr weiter einen Gewinn ausweisen wird. Allerdings würden die Belastungen aus den Problemen mit den ICE-Achsen unter anderem wegen verstärkter Kontrollen mit voraussichtlich rund 350 Mio. Euro zu Buche schlagen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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