Tarifstreit mit Gewerkschaften Bahn will neues Angebot vorlegen
24.08.2014, 02:38 UhrIm Tarifstreit bei der Deutschen Bahn will der Konzern den Gewerkschaften einem Bericht zufolge ein neue s Angebot vorlegen. Um "unnötige Eskalationen zu vermeiden", werde die Bahn der Lokführergewerkschaft GDL und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) noch am Sonntag ein "überarbeitetes Angebot für einen Kooperationspakt machen", sagte das Vorstandsmitglied Ulrich Weber der "Bild am Sonntag". Zu den Forderungen der Gewerkschaften sagte er, sobald klar sei, "wer mit wem worüber verhandelt, können wir über alle Forderungen sprechen".
Die Tarifverhandlungen waren am Mittwoch nach der dritten Runde ergebnislos ausgesetzt worden. Die Bahn hatte ein Angebot vorgelegt, das eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro für die rund 20.000 Lokführer für das zweite Halbjahr vorsah. Die GDL wertete das Angebot als "Provokation" und kündigte eine Protestaktion an.
Zugleich hatte die Bahn die GDL und die EVG aufgefordert, gemeinsam Spielregeln für die Tarifverhandlungen festzulegen. Hintergrund ist ein Machtkampf der Gewerkschaften um die Frage, wer für welche Mitarbeitergruppe die Verhandlungen führen darf. Bisher war klar geregelt, dass die GDL für die rund 20.000 Lokführer verhandelt und die EVG für rund 140.000 weitere Angestellte. Die GDL will künftig aber das gesamte Zugpersonal vertreten, die EVG auch die Lokführer. Gespräche über eine Festlegung der Zuständigkeiten und ein mögliches Kooperationsabkommen waren am Montag gescheitert.
Quelle: ntv.de, awi/AFP