Medienbericht über Abschaffung Bahncard wird es weiter geben
04.12.2014, 16:29 Uhr
Die Bahncard gehöre zur deutschen Mobilitätskultur, sagt Verkehrsminister Dobrindt.
(Foto: imago/Rüdiger Wölk)
Die Deutsche Bahn stellt klar: Die Bahncard bleibt. Der Hessische Rundfunk hatte zuvor berichtet, der Konzern denke über die Einstellung des Rabatt-Services nach. Die Bahn betont hingegen, man wolle das Rabattangebot sogar erweitern.
Die Deutsche Bahn will nach Worten ihres Vorstandsmitglieds Ulrich Homburg ihr Bahncard-Angebot erweitern und nicht einschränken. "Die Bahncard wird es weiter in bisheriger Form geben", sagte Homburg in einer Telefonkonferenz. Mit der Bahncard 50 könne man auch künftig Fahrscheine zum halben Preis erwerben und mit der Bahncard 25 werde es weiterhin 25 Prozent Rabatt auch auf Sonderangebote (Sparpreise) geben. Die Bahn überlege sogar, Kundengruppen, die sich von den bisherigen Bahncards nicht angezogen fühlten, zusätzliche Rabattmöglichkeiten einzuräumen.
Die Bahncard der Deutschen Bahn steht auch nach Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nicht zur Disposition. "Sie ist beliebt, hat sich bewährt und wird Bestand haben", sagte der Minister stellvertretend für den Bund als Eigentümer des Konzerns. "Die Bahncard gehört zur Mobilitätskultur in Deutschland", ergänzte Dobrindt.
Der Hessische Rundfunk (HR) hatte berichtet, die Bahn wolle die Bahncard abschaffen. Dies wies der Konzern umgehend scharf zurück. Es handele sich um eine "dreiste Falschmeldung". Der Hessische Rundfunk hielt an seiner Darstellung fest und berief sich auf eine vertrauliche Vorlage für eine Aufsichtsratssitzung am 10. Dezember.
Dem HR-Bericht zufolge will die Bahn im Fernverkehr drastisch sparen und auf die Konkurrenz durch Fernbusunternehmen reagieren, die der Konzern zunächst völlig falsch eingeschätzt habe. Mittelfristig beziffere die Bahn den Umsatzverlust durch die Fernbusse mit 240 Millionen Euro pro Jahr. In diesem Jahr seien es rund 120 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP