Wirtschaft

China stellt die Weichen Bahninvestitionen sollen Wirtschaft ankurbeln

China will mit Investitionen in seine Bahnstrecken die Konjunktur beleben.

China will mit Investitionen in seine Bahnstrecken die Konjunktur beleben.

(Foto: REUTERS)

Seit geraumer Zeit stottert der chinesische Wachstumsmotor. Nun will die Führung bei Infrastruktrprojekten aufs Tempo drücken. Dies soll zudem auch die Binnennachfrage beleben. Positive Signale kommen aus der Dienstleistungsbranche. Die Indikatoren weisen auf eine Stabilisierung.

Mit der Beschleunigung von Infrastrukturprojekten will die chinesische Regierung gegen die aktuelle Wachstumsflaute angehen. Mehr Geld und größere Anstrengungen sollen vor allem in die Eisenbahn gesteckt werden. Unter anderem wird die gerade erst fertiggestellte Verbindung zwischen den Metropolen Nanjing und Hangzhou ausgebaut. Hier rollen die ersten Züge seit dem 1. Juli.

Außerdem soll die Strecke zwischen Hangzhou and Changsha in der Hunan-Provinz schneller fertig werden, genau wie Bahnprojekte in der Shanxi-Provenz im Nordosten. "Seit Jahresbeginn haben wir unsere Anstrengungen für Schlüsselprojekte im Transportbereich erhöht, um eine stetige Entwicklung des Sektors sicherzustellen", teilte die Kommission für Entwicklung und Reformen mit.

Führung will Binnennachfrage ankurbeln

Zu den Großvorhaben zählt auch der Bau gigantischer Brücken zwischen Hongkong, Zhuhai und Macau. Die Arbeiten treten jetzt in die mittlere Phase. Früher angegangen werden soll der Bau eines neuen Flughafens in der Hauptstadt. Insgesamt erhalten acht Millionenstädte U-Bahnen. Auch Russland hatte zuletzt mit angekündigt. Mit Infrastrukturprojekten die Konjunktur zusätzlich beleben zu wollen.

Die Beschleunigung des Infrastrukturausbaus ist neben Steuererleichterungen für kleine Firmen die bisher einzige Konjunkturmaßnahme der neuen KP-Spitze. Sie will die Wirtschaft wegführen vom reinen Exportwachstum hin zu mehr Binnennachfrage. Für das Gesamtjahr hat sie ein Wachstumsziel von 7,5 Prozent ausgerufen. Weil die Signale von der Konjunktur aber eher nach unten weisen, fordern Fachleute mehr Stimuli vom Staat. Im zweiten Quartal legte die Wirtschaft um 7,5 Prozent zu, nachdem in den ersten drei Monaten noch 7,7 Prozent erreicht wurden.

Dienstleistungsbranche stabilisiert sich

Unterdessen hat sich das Wachstum in der chinesischen Dienstleistungsbranche im Juli einer Umfrage zufolge stabilisiert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von HSBC und Markit lag wie im Vormonat bei 51,3. Ab einem Stand von 50 signalisiert das Barometer Wachstum.

Allerdings fielen die Preise, die Firmen für ihre Dienstleistungen verlangten. Dies deutet auf eine noch immer geringe Nachfrage hin. Der offizielle PMI, der bereits am Samstag veröffentlicht worden war, stieg im Juli auf 54,1 von 53,9.

Viele Investoren sind besorgt, weil sich das Wachstum in China abgeschwächt hat. So gibt es Zweifel, ob das offizielle Ziel von 7,5 Prozent in diesem Jahr erreicht werden kann. Selbst wenn die Wirtschaft in diesem Tempo wächst, wäre das der niedrigste Wert seit 1990.

Die Pekinger Führung will die Wirtschaft umbauen und dafür sorgen, dass die Volksrepublik weniger von der Produktion abhängig ist. Im vergangenen Jahr kam die Dienstleistungsbranche bereits auf einen Anteil von 46 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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