Gespräche mit Bundesregierung Bald Kurzarbeit bei Opel
20.08.2012, 12:51 Uhr
Subventioniert die Bundesregierung Kurzarbeit bei Opel?
(Foto: picture alliance / dpa)
Europas Automarkt kämpft mit einer Absatzschwäche. Das verstärkt die Krise beim Autobauer Opel noch. Bei der defizitären Tochter des US-Konzerns General Motors droht deshalb wieder Kurzarbeit. Bei mehreren Werken steht dieses Szenario in der Diskussion. Vorstand und Gewerkschaften verhandeln bereits. Auch die Bundesregierung sitzt mit im Boot.
Dem angeschlagenen deutschen Autobauer Opel droht in mehreren Werken Kurzarbeit. Wie die Nachrichtenagentur Dow Jones unter Berufung auf zuverlässige Kreise berichtete, stehen die Konzernspitzen der General-Motors-Tochter kurz vor einer Einigung mit den Gewerkschaften. Am 1. September könnte die Kurzarbeit in Kraft treten. Sie soll helfen, die hohen Verluste im Europa-Geschäft von GM einzudämmen. Bereits in der Vorwoche hatte es Spekulationen über eine Vier-Tage-Woche im Werk Rüsselsheim gegeben.
In den vergangenen Wochen liefen die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern, IG Metall und der Bundesregierung auf Hochtouren. Den Quellen zufolge will GM in seinen Werken in Rüsselsheim und Kaiserslautern Kurzarbeit einführen, um flexibel auf die Nachfrageschwäche in Europa reagieren zu können. Die beiden Werke zählen zu den größten Produktionsstätten von Opel und beschäftigen zusammen rund 15.500 Mitarbeiter.
Pakt als entscheidender Vorstoß
Opels Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug bestätigte, dass die Gespräche zwischen dem GM-Vorstand und der Bundesregierung weiterhin liefen und dass "starre Arbeitszeitverkürzungen keinen Sinn ergeben würden". Die Nachfrage schwanke allgemein stark, weshalb Kurzarbeit das viel flexiblere Instrument sei.
Wie die Quellen Dow Jones mitteilten, will die Bundesregierung in den Tagen oder Wochen mit Kurzarbeit einen Teil der Löhne subventionieren. Sollte es GM gelingen, den Pakt zur Kurzarbeit zu besiegeln, wäre das ein entscheidender Vorstoß gegen die Absatzschwäche in Westeuropa, unter der auch Rivalen wie Ford und Fiat leiden.
In jedem der vergangenen vier Jahre sanken in Europa die Verkaufszahlen für Neuwagen. Dieses Jahr sollen sie abermals um mindestens 7 Prozent zurückgehen. Bei den meisten Autobauern häufen sich deshalb die Verluste und Überkapazitäten. Viele merken, dass sie Fabriken, Mitarbeiter und Maschinen nicht mehr ausgelastet bekommen.
Quelle: ntv.de, DJ