Quartalsgewinn verpufft Bank of America ächzt unter Altlasten
16.07.2014, 16:54 Uhr
Vor allem Rechtsstreitigkeiten vermiesen der Bank of America das Quartal.
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Die Bank of America leidet unter den fragwürdigen Geschäften der Finanzkrise: Die Rechtskosten fressen im zweiten Quartal den Gewinn auf. Zumindest mit einem berüchtigten Kläger hat sich die Bank nun geeinigt.
Altlasten verderben der Bank of America weiter die Bilanz. Im zweiten Quartal sackte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 43 Prozent auf rund zwei Milliarden Dollar ab, teilte die Bank mit. Das Institut verbuchte für Rechtsstreitigkeiten vor allem um fragwürdige Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise eine weitere Belastung in Höhe von 4 Milliarden Dollar - fast neun Mal soviel wie im Jahr zuvor. Das machte die Fortschritte im Tagesgeschäft zunichte, das besser lief als von Analysten erwartet.
Auch der lange Streit mit der Versicherung American International Group (AIG) machte der Bank zu schaffen. Der Vorwurf: Die Bank of America soll die Qualität von Hypothekenpapieren beim Verkauf wissentlich beschönigt haben. Nun haben sich beide Parteien auf einen Vergleich geenigt. Die Bank of America muss AIG 650 Millionen Dollar zahlen.
Vielen Banken wird vorgeworfen, Kunden vor Ausbruch der Finanzkrise 2007 über die Risiken dieser Papiere getäuscht zu haben. JP Morgan zahlte für die Vergehen in einem Vergleich bereits 13 Milliarden Dollar an die US-Behörden und entschädigte Kunden. Auch die Deutsche Bank und andere Institute mussten für ähnliche Anschuldigungen Geldbußen entrichten. Am Montag hatte sich zuletzt die Citigroup mit den US-Behörden geeinigt, im Rahmen eines Vergleichs sieben Milliarden Dollar zu zahlen.
Weil sie einer der größten Verkäufer der Papiere war, zählt die Bank of America heute zu den größten Verlierern der Finanzkrise. Zweifelhafte Geschäfte belasteten sie bereits mit 55 Milliarden Dollar. Derzeit verhandelt das Institut über einen Vergleich mit zahlreichen US-Behörden, die dem Vernehmen nach 17 Milliarden Dollar fordern und das Gebot der Bank in Höhe von 12 Milliarden als zu niedrig ablehnen.
Quelle: ntv.de, jli/dpa/rts