Wirtschaft

Schrottpapiere raus aus der Bilanz Bank of America mistet aus

Der neue Chef der Hypothekensparte bei der Bank of America will einen Strich unter die Finanzkrise ziehen. Bis 2014 will er den Riesenberg an faulen Immobilienkrediten der größten US-Bank von 850 Milliarden Dollar halbieren. Damit soll die Bank schneller als bisher gedacht wieder auf festen Beinen stehen.

RTR2JM63.jpg

(Foto: REUTERS)

Die Bank of America mistet unter neuer Führung bei ihren faulen Immobilienkrediten aus und will einen Schlussstrich unter die Finanzkrise ziehen. Der Berg an ausfallgefährdeten Darlehen in Höhe von 850 Mrd. Dollar soll binnen drei Jahren um etwa die Hälfte abgebaut werden, wie der zuständige Manager Terry Laughlin der "Financial Times" sagte. Er habe von Konzernchef Brian Moynihan grünes Licht bekommen, das Problem zügig anzugehen. "Wir isolieren die Probleme und ermitteln schnell die Ressourcen, um sie zu lösen", betonte er. Das Hypothekengeschäft solle die größte US-Bank nicht länger nach unten ziehen.

Bank of America
Bank of America 49,77

Die Bank of America hat dafür zu Jahresbeginn einen klaren Schnitt gemacht: Das Institut trennte die "guten" Hypotheken von den Problemkrediten - und fasste letztere in einer eigenen Einheit zusammen, die nun von Laughlin geführt wird. Etwa 40 Prozent der Kreditnehmer seien mit mindestens drei Monaten im Zahlungsverzug, sagte Laughlin. Ein Großteil der faulen Kredite geht auf die Immobilienbank Countrywide zurück, die das Geldhaus 2008 übernommen hatte und deren Finanzierungsprodukte heute so gut wie gar nicht mehr angeboten werden. Laughlin will einige dieser alten Hypotheken auslaufen lassen, andere unter Inkaufnahme von Verlusten veräußern. Zudem müssten die Strukturen im Konzern gestrafft werden, damit Ratennachlässe, Stundungen und Zwangsräumungen schneller bearbeitet werden könnten.

Erst vor kurzem hatte die Bank of America erklärt, das Hypothekengeschäft werde sich wohl nicht vor 2014 erholen. Im ersten Quartal hatten tiefrote Zahlen in der Sparte dem Geldhaus einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Weil sie von allen Instituten mit am stärksten auf den US-Immobilienmarkt gewettet hatte, kommt die Bank of America nun auch deutlicher langsamer aus der Krise als so manche Konkurrenten. Nicht nur die Übernahme von Countrywide war nach einhelliger Expertenmeinung eine Fehlinvestition. Als Bumerang erwies sich zudem, dass die Bank zu Boomzeiten Hypothekenkredite in hoch komplexe Wertpapiere bündelte und diese dann an institutionelle Anleger weltweit weiterreichte. Diese fühlten sich später angesichts der Verluste betrogen und erstritten teils milliardenschwere Einigungen - was zusätzlich auf die Bilanz drückt.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen