Aktie vom Handel ausgesetzt Bankia benötigt 15 Milliarden Euro
25.05.2012, 02:56 UhrDie Eurokrise trifft Spaniens Banken noch schwerer als erwartet. Die viertgrößte Volkswirtschaft der EU gerät immer tiefer in den Schuldenstrudel. Die Gefahr, dass Madrid wie schon Griechenland bald Finanzhilfen bei der EU beantragen muss, wächst. Schuld daran ist auch die Groß-Sparkasse Bankia.

Wirtschaftsminister de Guindos versicherte, die Regierung werde den Bedarf der Großsparkasse voll decken.
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Die Rettung der Groß-Sparkasse Bankia wird die spanische Regierung deutlich mehr kosten als gedacht. Berichten zufolge wird das Institut den Staat bei der Vorlage eines Restrukturierungsplanes um eine Geldspritze von mehr als 15 Mrd. Euro bitten. Weder Geldhaus noch Regierung wollten sich zu der Angelegenheit äußern. Die Bankia-Aktie wurde am Freitag vom Handel ausgesetzt. Die Börsenaufsicht CNMV begründete dies mit "Umständen, die den normalen Aktienhandel beeinträchtigen können".
Die Regierung hatte erst am Mittwoch den Finanzbedarf auf beziffert. Wirtschaftsminister Luis de Guindos hatte versichert, die Regierung werde den Bedarf der Großsparkasse voll decken.
Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone droht vor allem wegen der gravierenden Probleme der Banken immer tiefer in den Strudel der Schuldenkrise zu geraten und diese dramatisch zu eskalieren. Die Verluste bei Bankia sind ein wichtiger Grund für die Sorge der Finanzmärkte, dass die Bankenprobleme die Regierung dazu zwingen könnten, Finanzhilfe bei der EU zu beantragen.
Bankia wurde Anfang des Monats in einer Nacht- und Nebel-Aktion teilweise verstaatlicht, weil das Institut die riesigen Verluste aus dem spanischen Immobilien-Crash nicht mehr schultern konnte. Bankia war erst vor zwei Jahren auf staatlichen Druck aus der Fusion schwächelnder Sparkassen entstanden.
Spanien leidet schwer unter den Nachwehen einer vor vier Jahren geplatzten Immobilienblase, die dem Land inzwischen eine zweite Rezession und eine rekordhohe Arbeitslosigkeit eingebrockt haben.
Quelle: ntv.de, rts