17.000.000,00 Pfund Barclays-Chef Diamond freut sich
09.03.2012, 20:40 Uhr
Bob Diamond hat gut Lachen.
(Foto: REUTERS)
5,9 Mrd. Pfund Gewinn fährt die britische Großbank Barclays 2011 ein - ein leichter Rückgang zu 2010. Die angepeilte Eigenkapitalrendite von 13 Prozent wird ebenfalls nicht erreicht. Barclays-Chef Diamond kann sich dennoch über einen großen Gehaltscheck freuen. Zurückgehaltene Boni-Zahlungen machen es möglich.
Für Bob Diamond dürfte der Zahltag ein Festtag gewesen sein. 17 Mio. Pfund hat der Vorstandschef der britischen Großbank Barclays im vergangenen Jahr nach Hause getragen. Seinem Arbeitgeber könnte die Millionen-Zahlung aber eine erneute Kontroverse über die Bezüge von Top-Managern in der Krise eintragen. Dabei hatte die Bank dem Anfang 2011 zum Vorstandschef aufgestiegenen Amerikaner das aus dem Grundgehalt, einem Bonus und Aktienoptionen bestehende Einkommen auf 6,3 Mio. von 9 Mio. Pfund gekürzt, wie sie mitteilte. Doch zurückgehaltene Zahlungen aus vorangegangenen Jahren ließen den Gehaltsscheck des ehemaligen Investmentbankers auf umgerechnet 20,3 Mio. Euro anschwellen. Als Lehre aus der Finanzkrise zahlen viele Banken die Boni für ihre Manager nicht sofort aus, sondern erst dann, wenn sich der damit belohnte Erfolg nach einigen Jahren als dauerhaft entpuppt hat.
Der Gewinn von Barclays war im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 5,9 Mrd. Pfund zurückgegangen, wodurch sie mit 5,8 Prozent die angepeilte Eigenkapitalrendite von 13 Prozent weit verfehlte.
Barclays-Chef kein Einzelfall
Zwei von der Bank namentlich nicht genannte Manager, bei denen es sich wohl um die für das Investmentbanking zuständigen Vorstände Jerry del Missier und Rich Ricci handelt, wurden 2011 mit 6,7 Mio. und 6,5 Mio. Pfund entlohnt.
In Großbritannien tobt zurzeit ein öffentlicher Streit um die Boni von Bankern. Der Chef von Lloyds, der vom Staat gestützten größten Filialbank des Landes, Antonio Horta-Osorio, hatte auf seine Sonderzahlung für 2011 verzichtet. Trotzdem könnte er neben dem Grundgehalt von 1,06 Mio. Pfund weitere 2,4 Mio. Pfund bekommen, wenn er seine langfristigen Ziele erfüllt. Dazu könnte er nach Angaben seiner Bank 9,6 Mio. Lloyds-Aktien erhalten, die derzeit 3,3 Mio. Pfund wert sind.
Einen Sturm der Entrüstung könnte auch die teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) mit ihrer Entlohnungspolitik auslösen. Der Chef der Investmentbanking-Sparte, John Hourican, soll laut Geschäftsbericht für das vergangene Jahr ein Paket über 7,5 Mio. Pfund erhalten, das aus Gehalt, Bonus und Aktien besteht.
Quelle: ntv.de, rts