In der Finanzkrise ist Barclays ohne Staatshilfen ausgekommen. Da wundert ein zweistelliger Milliardengewinn im abgelaufenen Jahr überhaupt nicht. Den Bankern winken deshalb nette Boni.

Erfolgsspur nie verlassen: Die britische Großbank Barclays hat einen überraschend hohen Gewinn für 2009 vorgelegt. Vor Steuern erwirtschaftete das Institut im Krisenjahr 11,6 Mrd. Pfund (rund 13,4 Mrd. Euro). Das war fast doppelt soviel wie im Jahr zuvor mit 6,1 Mrd. Pfund. An den Märkten waren 11,2 Mrd. Pfund erwartet worden. Das Institut sprach zudem von einem guten Start 2010.

Ohne den Verkauf der Vermögenssparte BGI erwirtschaftete Barclays im bereinigten Geschäft ein Plus von 5,6 Milliarden Pfund nach 1,6 Mrd. Pfund im Vorjahr. Der Konzern hatte BGI im ersten Halbjahr an den Finanzkonzern BlackRock für 13,5 Mrd. Dollar verkauft.

Barclays kündigte Boni-Zahlungen im Umfang von 1,5 Mrd. Pfund für 2009 an, weitere 1,2 Mrd. Pfund will das Geldhaus in langfristigen Aufschlägen auszahlen, die binnen der kommenden drei Jahre fällig werden und wieder zurückgezogen werden können.

Markt zufrieden

Im Handel ist von "guten Zahlen" mit Blick auf den Quartalsbericht von Barclays die Rede. Diese machten einen "sehr soliden Eindruck". Barclays unterstreiche damit seine Primusstellung im britischen Sektor.

Die Aktie sei auf dem derzeitigen Niveau günstig bewertet. Sollte der Bericht dazu beitragen, dass die sich stark im Aktienkurs gespiegelten Sorgen der Anleger etwas ausgepreist werden, könnte das Papier deutlicheres Aufwärtspotenzial besitzen.

Aktie gesucht

Vorbörslich geht es für den Titel um mehr als 2% nach oben. Die Zahlen könnten auch den europäischen Sektor stützen, heißt es. Sollten Barclays den Widerstand bei 275 p herausnehmen, könnte es schnell Richtung 308 p gehen.